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    „Wir haben es satt!“: Protest gegen Agrarindustrie in Berlin

    In Berlin hat erneut die jährliche „Wir haben es satt!“-Demonstration gegen die Agrarindustrie stattgefunden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde sie dieses Mal jedoch auf eine Traktor-Demonstration beschränkt.

    Unter dem Namen „Wir haben es satt!“ haben sich verschiedene NGOs, Umweltverbände und auch konventionell wie „ökologisch“ wirtschaftende Landwirt:innen zusammengeschlossen. Seit 2010 demonstrieren sie jedes Jahr zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin gegen die Agrarindustrie.

    Am Samstag war es dann wieder so weit. Aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich das Bündnis jedoch dazu, eine Trecker-Demo zu veranstalten. Dazu waren 25 Traktoren angemeldet.

    Diese zogen zum Bundesministerium für Landwirtschaft, um dort dem neuen Hausherren Cem Özdemir ihre Forderungen zu übergeben.

    Lebensmittelpreise sollen weiter steigen – Özdemir will Arbeiter:innenklasse noch mehr belasten

    Dieser war unlängst mit dem Versuch aufgefallen, Arbeiter:innen und Landwirt:innen gegen einander auszuspielen, indem er steigende Lebensmittelpreise forderte – unter dem Vorwand, dass dies die Preise für die Bauern steigern werde. Tatsächlich würden sich diese Preissteigerungen natürlich die großen Agrarkonzerne einstecken.

    Das war bei den Protesten jedoch kein großes Thema. Stattdessen strebt das Bündnis „Wir haben es satt!“ vor allem grundlegende Veränderungen in der Landwirtschaft an. Der Kampf gegen die Agrarindustrie, den sie nach eigener Aussage führen, beinhaltet, dass die Regierung eine Umstellung auf ökologische Landwirtschaft ermöglicht und dass das Höfesterben aufgehalten wird – unter anderem durch eine Erhöhung der Erzeuger:innenpreise.

    „Weder Chemie-, Milch- und Fleischkonzerne noch Bodenspekulanten dürfen in Zukunft die Agrarpolitik bestimmen“, meint Saskia Richartz, Sprecherin von „Wir haben es satt!“.

    Neben den Aktionen fuhren auch Bauern mit ihren Traktoren vor die Büros von SPD-Bundestagsabgeordneten in verschiedenen Kleinstädten in Brandenburg.

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