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    Porsche-Aktiengang zeigt erneut die Macht von Vermögensverwaltern wie BlackRock und Co.

    Der Autobauer Porsche ist vorerst erfolgreich an die Börse gegangen. Wie bei anderen DAX-Unternehmen spielen auch hier große Vermögensverwalter wie “Blackrock” eine wichtige Rolle.

    Nach dem Börsengang von Porsche zeigt sich erneut die Bedeutung größer Vermögensverwalter: Vanguard, Fidelity und Blackrock – diese Unternehmen sammeln viel Geld ein und versprechen ihren Kund:innen es zu vermehren, etwa durch systematsichere Aktienkäufe. All diese befinden sich auch unter den Porsche-Aktionär:innen. Auf deutscher Seite sind hier auch DWS Investment und Deka Investment aktiv.

    Doch es gibt auch einen größeren Streubesitz, was unter anderem mit einem Anstieg von Kleinanleger:innen im Börsengeschäft zu tun hat.

    Im Corona-Jahr 2020 waren fast so viele Menschen an der Börse aktiv wie zuletzt um die Jahrtausendwende. Im Vergleich zu 2019 sparten etwa rund 2,7 Millionen mehr Menschen in Form von Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierten ETFs. Knapp 12,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit etwa jede:r Sechste haben in Aktien investiert. Das entspricht 17,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. 2021 waren es knapp 12,1 Millionen Menschen.

    Doch für Klein – und Privatanleger:innen ist es so gut wie unmöglich, sich gegen die Großinvestor:innen etwa bei der Unternehmenspolitik durchzusetzen. Einige wenige Konzerne und Großaktionäre beherrschen den gesamten Markt – darunter insbesondere die Vermögensverwalter.

    Ein Konzern als “drittgrößte Volkswirtschaft der Welt”

    Der weltweit größte dieser Art ist der US-amerikanische Konzern BlackRock. Unter dem Vorstandsvorsitzenden Larry Fink verwaltet der Konzern 10 Billion US Dollar und zählt damit zu den reichsten Konzernen der Welt. Die Tagesschau schreibt: “Angenommen, der Konzern wäre ein Land: Der Konzern wäre die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt”.

    Auch in Deutschland ist BlackRock der größte Investor. Laut einer Studie des Deutschen Investor Relations Instituts und des Finanzdienstleister S§P Global gehören ihm zehn Prozent des Leitindex’ DAX. Bei Konzernen wie Vonovia, RWE oder Qiagen ist BlackRock sogar der größte Anteilseigner. Damit nimmt der Vermögensverwalter auch großen Einfluss auf die Unternehmen.

    Dies geschieht sowohl in Hinterzimmergesprächen mit dem Vorstand oder Aufsichtsrat wie auch bei den Hauptversammlungen, auf denen alle Aktionär:innen über die Entscheidungen ihres Unternehmens abstimmen dürfen. Dort gilt die Regel pro Aktie eine Stimme. In der Abstimmung setzt sich damit meistens der größte Anteilseigner durch.

    Der Einfluss von BlackRock reicht bis in die Politik. So war der CDU-Vorsitzende und ehemalige Kanzlerkandidat Friedrich Merz langjähriger Vorstandsvorsitzender einer BlackRock-Tochterfirma und stand in dieser Funktion auch in regelmäßigem Kontakt zum Finanzministerium. Er verteidigte den Vermögensverwalter auch nach seinem Ausscheiden aus dem Konzern oft gegen Kritik.

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