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    Pride-Marsch in Istanbul trotzt dem Verbot

    Der Pride-Marsch in Istanbul erfährt seit Jahren härteste Repression. So sind dieses Jahr 15 Verhaftungen nach dem 22. Pride-Marsch bekannt. Seit zehn Jahren ist er verboten, Aktivist:innen bleiben jedoch standhaft und verteidigen weiter ihre Rechte.

    Trotz des mittlerweile seit einem Jahrzehnt anhaltenden Verbot und zahlreichen Repressionen gegen die Pride-Demonstrationen in Istanbul waren auch dieses Jahr wieder etliche Menschen auf der Bagdat-Straße, um für die Rechte von LGBTI+ zu demonstrieren und sich den Kampf nicht durch die türkische Regierung verbieten zu lassen.

    In den letzten Jahren kam es zu extremer Polizeigewalt und massenhaften Verhaftungen.

    Ein Jahrzehnt des Verbots

    2014 war auch für die LGBTI+-Bewegung der Türkei ein wichtiges Jahr. In der damaligen Pride-Week im Juni fanden sich zum sogenannten Pride-March über 100.000 Demonstrierende zusammen. In den darauffolgenden Jahren hatten die Istanbuler Behörden die Demonstrationen verboten. Unter anderem wurde die Begründung gegeben, dass sich illegale Gruppen an den Märschen beteiligen würden und daher eine Gefahr bestehe.

    In der Türkei sind Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit zwar nicht verboten, jedoch werden sie von reaktionären Politiker:innen geächtet. Zudem sind fortschrittliche und sozialistische Kräfte Teil der LGBTI+-Bewegung, was der türkischen Regierung ein Dorn im Auge ist.

    Deswegen kam es in den vergangenen Jahren auch zu massiver Polizeigewalt auf den Pride-Märschen Istanbuls. Die Repression des türkischen Staates kennt bei der Unterdrückung queerer Person und ihres Protests keine Grenzen: Tränengas und Gummigeschosse, durch die Menschen ihr Augenlicht verlieren können, waren regelmäßig Teil der Angriffe auf die Demonstrierenden. 2022 gab es zudem über 370 Gefangene, die während und im Anschluss an die Parade von der Polizei festgenommen wurden.

    Faschistische Hetze gegen LGBTI+

    Die LGBTI+-Unterdrückung wird immer wieder von sozialistischen Kräften aufgegriffen. So sprach auch die „Sozialistische Partei der Unterdrückten” (ESP) in ihrer Erklärung zum 1. Mai 2024 davon, gegen die Unterdrückung von LGBTI+ Personen zu kämpfen, da diese in der Türkei teils als „Perverse“ angesehen werden.

    Die Erdogan-Regierung bezeichnet queere Personen derweil als Schande und stützt sich ideologisch auf religiöse Traditionen. Auch kommt es durch türkische Faschisten, darunter oft AKP-Anhänger, zu Gewalttaten gegenüber Homosexuellen und Transpersonen.

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