In Reaktion auf eine Ansprache von US-Außenminister Antony Blinken wurden Russia Today und andere russische Medien vom Facebook-Mutterkonzern Meta verbannt. Vorgeworfen werden ihnen unter anderem eine Einflussnahme auf die Wahlen in westlichen Staaten wie den USA. Betroffen ist auch die in Berlin niedergelassene Medienplattform red., die mit Videos und Nachrichtentexten über internationale Politik und Proteste berichtet. Auch ihre YouTube– und Webseite sind nicht mehr erreichbar.
Die Plattform selbst distanziert sich von den Vorwürfen von „Kreml-produzierten Inhalten“ und betont die eigene Unabhängigkeit. Das US-Außenministerium bezieht sich in seiner Stellungnahme u.a. auch auf den Tagesspiegel, der zuvor berichtet hatte, dass red. an der Organisierung von pro-palästinensischen Protesten beteiligt gewesen sein soll.
Dazu hält das Medienprojekt in einer Stellungnahme auf X fest: „Würde red. nicht existieren, hätte es die beispiellosen und kraftvollen Proteste in Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt gegen den Genozid in Palästina trotzdem gegeben. Der einzige Unterschied – weniger Leute hätten davon mitbekommen.“
Wir von Perspektive Online verurteilen diesen Angriff auf die Pressefreiheit – und hier besonders auf fortschrittliche Medienprojekte. Als linke und klassenkämpferische Journalist:innen ist es unsere Aufgabe, Alternativen zu den kapitalistischen Medien zu schaffen. Denn diese unterliegen der Kontrolle einiger weniger Konzerne und dienen letztlich dazu, staatliche Propaganda möglichst ungefiltert in die breite Masse zu tragen. Das haben wir zuletzt auch immer wieder in der Berichterstattung um den anhaltenden Genozid in Gaza beobachten können.
Dass ausgerechnet eine Berliner Tageszeitung die Grundlage für die Repressionen des US-amerikanischen Staates gelegt hat, schockiert – aber überrascht uns nicht. Es beweist umso mehr die Notwendigkeit, unabhängige und fortschrittliche Medienprojekte aufrecht zu erhalten und aufzubauen: Mit objektiven Nachrichten und revolutionären Kommentaren.
