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    US-Einmischung in Bangladesch?

    Massenproteste führten vor kurzem zum Sturz der Premierministerin Hasina und ihrer Regierung. Aus dem indischen Exil heraus spricht sie nun davon, dass die USA die Verantwortung für den Umsturz trage. Dies wird von amerikanischer Seite jedoch bestritten. Die Demonstrant:innen hatten nachweislich ein Interesse, die Regierung Hasinas zu stürzen.

    Sheikh Hasina verließ in Folge der eskalierenden Massenproteste gegen ihre Regierung, bei denen der Staat mehrere hundert Demonstrant:innen tötete, Bangladesch und befindet sich aktuell im Nachbarstaat Indien. Aus dem Exil heraus veröffentlichte sie nun den Vorwurf, dass die USA hinter ihrem Sturz stecke.

    Laut ihrer Darstellung sei dies die Reaktion der imperialistischen Großmacht darauf, dass sie die Kontrolle über die im südlichen Bangladesch gelegene Insel Saint Martin Island nicht an die USA abtreten wollte. Die strategische Lage der Insel in der Nähe von Myanmar und ihre Nähe zu wichtigen Seerouten hätten das Interesse großer Weltmächte, insbesondere der Vereinigten Staaten, geweckt.

    In ihrem Statement sprach sie auch davon, ohne näher Beteiligte zu nennen, dass Pläne existierten, aus Teilen Bangladeschs und Myanmars einen neuen christlichen Staat formen zu wollen: „Wie Ost-Timor … sie werden ein christliches Land schaffen, Teile von Bangladesch [Chattogram] und Myanmar einnehmen und einen Stützpunkt im Golf von Bengalen haben.”, so Hasina.

    Über 160 Tote bei Protesten in Bangladesch – Gericht kippt Quotenregelung

    Protestierende mit Eigeninteresse, USA „nicht involviert“

    Derweilen bestreitet ein offizieller Sprecher der USA die Involvierung seines Staats in die Geschehnisse in Bangladesch. Der in den USA ansässige Sohn der gestürzten Premierministerin spricht jedoch ebenfalls von „fremder Einmischung“ in die Protestbewegung.

    Derweilen bleibt eine Reaktion Indiens auf die Ereignisse noch aus. So verbanden die alte Regierung um Sheikh Hasina mitsamt ihrer Partei (Awami League) viele Stränge mit Indien und der faschistischen Regierung Narendra Modis (BJP). Währenddessen steht die rechte Oppositionspartei in Bangladesch, die Bangladesh Nationalist Party (BNP), dem hindu-nationalistisch geführten Indien feindlich gegenüber.

    Die weitere politische Entwicklung im Land – insbesondere ob und inwieweit der Kampf der Massen in Bangladesch gegen die politische Repression und für menschliche Lebensbedingungen weitergeht – bleibt abzuwarten. Bis hierhin haben die wütenden Arbeiter:innen es geschafft, ihren Willen gegen die bürgerliche Regierung durchzusetzen, sodass diese flüchten musste.

    Proteste in Bangladesch erfolgreich: Hasina tritt zurück und flüchtet

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