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Sonntag, September 8, 2024
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    Olympia 2024 – Tänzer:innen streiken

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    Am Freitag soll in Paris die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele stattfinden. Doch hinter der bunten Fassade rumort es: Am Montag streikten 150 der engagierten Tänzer:innen. Sie prangern an, dass die Darsteller:innen mit extrem unterschiedlichen Stundenlöhnen unter Vertrag genommen wurden.

    In Paris werden am kommenden Freitag die Olympischen Spiele eröffnet. Doch nun steht ein Streik der Tänzer:innen am Eröffnungstag im Raum. 150 Tänzer:innen bestreikten bereits die Generalprobe am Freitag. Statt zu tanzen, blieben die Tänzer:innen bei der Probe am Montag mit erhobenen Fäusten stehen, so berichtete der französische Sender Franceinfo. Teile von ihnen seien bereits der vorherigen Probe am Freitag ferngeblieben.

    Auf der Plattform X veröffentlichte ein Reporter des Senders zeitgleich ein Video, das den Streik zeigen soll. Die Tänzer:innen befanden sich dabei auf den Docks der Île Saint-Louis, ganz in der Nähe von Notre-Dame de Paris.

    Über 1.500 Euro Lohnunterschied

    Der Konflikt schwelt bereits seit einigen Monaten zwischen der französischen Gewerkschaft Syndicat français des artistes interprètes (SFA) und den Veranstalter:innen sowie der Firma „Paname 24”, die sich um die Verträge der Tänzer:innen kümmert. Die Gewerkschaft prangert eine ungleiche Bezahlung der verschiedenen Tänzer:innen an.

    Laut ihr sollen „Gelegenheitsarbeiter“ lediglich 60 Euro kassieren, die Tänzer:innen, die an einen Tarifvertrag gebunden sind, bekommen jedoch 1.610 Euro Lohn. Die massiven Lohnunterschiede betreffen laut der SFA rund 300 Tänzer:innen, die für die Olympischen Spiele und die Paralympics unter Vertrag genommen wurden.

    Gespräche zwischen Gewerkschaft und Paname 24 bisher erfolglos

    Die SFA kündigte nun an, die Eröffnungszeremonie am Freitag zu bestreiken, sollte es vorher zu keiner Einigung kommen. Die Gespräche, die bereits zwischen der Gewerkschaft und den Veranstalter:innen stattgefunden haben, zeigten bisher keine Erfolge.

    Ein Sprecher des Organisationskomitees erklärte, dass nach einer Prüfung festgestellt worden sei, dass der Dienstleister Paname 24 sich „streng an das Gesetz hält und die für den Beruf der Tänzerin geltenden Tarifverträge anwendet“. Auf dieser Grundlage scheinen die Veranstalter:innen eine Diskussion über die ungleichen Löhne abzulehnen.

    Die Gewerkschaft erklärt dagegen, sie habe eine offene Diskussion vorgeschlagen, um Lösungen zu finden. Es entstehe der Eindruck, dass sowohl die Veranstalter:innen von Olympia, „Paris 2024”, als auch die engagierte Firma Paname 24 auf Zeit spielten, indem sie keine neuen Treffen ansetzen.

    Für die Eröffnungsfeier am kommenden Freitag sind nach Angaben des Senders BFMTV rund 3.000 Tänzer:innen, Musiker:innen und Schauspieler:innen engagiert. Die Feier soll das erste Mal in ihrer Geschichte nicht in einem Stadion, sondern mitten in der Stadt stattfinden. Auf den verschiedenen Tribünen entlang der Seine werden rund 300.000 Zuschauer:innen erwartet, die dabei sein können, wenn die 7.000 Athletinnen und Athleten auf Lastkähnen und Booten einen sechs Kilometer langen Abschnitt der Seine von der Austerlitz-Brücke im Osten bis zum Eiffelturm hinunterfahren.

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