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Donnerstag, September 5, 2024
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    Nach Angriffen auf Antifaschist:innen – Razzia gegen Neonazis in Berlin

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    Gestern gab die Berliner Polizei bekannt, bei einer Razzia mehrere Wohnungen von Tatverdächtigen wegen des Angriffs auf den Vortreffpunkt einer antifaschistischen Demonstration durchgeführt zu haben. Bei dem Großeinsatz durchsuchten 130 Polizist:innen insgesamt 10 Wohnungen und nahmen Tatverdächtige fest.

    Am 6. Juli trafen sich rund 30-40 Personen in Berlin am Ostkreuz, um sich von dort aus gemeinsam auf den Weg zur antifaschistischen „Nach den Rechten schauen“-Demonstration zu machen. Zuvor wurden sie jedoch von einer ca. 15 Personen starken Gruppe mutmaßlich organisierter Faschist:innen attackiert. Diese verletzten dabei mindestens 6 der wartenden Personen, einige mussten rettungsdienstlich behandelt werden. Auch eine Bundespolizistin wurde verletzt, als sie versuchte, einen der Angreifer festzunehmen.

    Organisierter faschistischer Angriff in Berlin

    Im Zusammenhang mit diesen Angriffen durchsuchten das Landeskriminalamt Berlin, sowie die Polizeien von Brandenburg und Sachsen nun im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft 10 Wohnungen von insgesamt 9 Tatverdächtigen. Einige der mutmaßlichen Täter sollen außerdem an einem politisch motivierten Angriff auf einen 20-Jährigen beteiligt gewesen sein, der sich im Januar am Prenzlauer Berg abspielte. Nach Abschluss der Polizeimaßnahme wurden die Verdächtigen wieder entlassen.

    Bereits zuvor hatte Perspektive über einen organisierten faschistischen Angriff in Berlin berichtet. Daraufhin erhielt unsere Zeitung ein Abmahnschreiben vom „III. Weg”, in dem es hieß, dass die Aussagen in dem Artikel „unwahre und diffamierende Äußerungen“ enthielten. Zudem wurde eine Forderung über 2.000 Euro Schmerzensgeld aufgestellt.

    Verschiedene Waffen gefunden und beschlagnahmt

    Bei den Durchsuchungen wurde neben mobilen Endgeräten, Speichermedien und Propaganda-Material auch einiges an Waffen und „gefährlichen Gegenständen“ gefunden. So teilt die Polizei mit, unter anderem Schreckschusswaffen, Schlagwerkzeuge und Elektroschocker beschlagnahmt zu haben. Außerdem wurden bei der Tat getragene Kleidungsstücke gefunden und sicher gestellt. Beim Angriff am Ostkreuz waren die Täter bewaffnet: sie nutzten unter anderem Schlagstöcke, Knüppel und Pfefferspray.

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