`
Donnerstag, September 12, 2024
More

    BRD bestellt Patriot-Raketen – auch für Angriffe auf russisches Gebiet

    Teilen

    Laut neuen NATO-Verteidigungsplänen muss die BRD ihre Luftabwehr vervierfachen, um im Falle „ernster Spannungen oder eines Kriegs“ bereit zu sein, Angriffe abzuwehren. Dafür soll es große Waffenlieferungen für mehrere Milliarden von den USA geben.

    Mit einer Reichweite von 70 Kilometern und erreichbaren Höhe von 30 Kilometern gehören die „Patriot-Raketensysteme” zu einem der modernsten Flugabwehrsysteme der Welt. Sie können zudem 50 Ziele gleichzeitig erfassen und währenddessen fünf bekämpfen. Außerdem haben sie ein integriertes Freund-Feind-Erkennungssystem und sind durch ihre mobile Befestigung sehr schwer vom Feind zu beschädigen.

    Im Zuge der zunehmend voranschreitenden Militarisierung soll nun auch Deutschlands Flugabwehr hochgerüstet werden. Den neuen NATO-Verteidigungsplänen zufolge bedeutet das konkret eine Vervierfachung der bisherigen Luftabwehr, um „die Infrastruktur und die Streitkräfte im Falle schwerer Spannungen oder eines Krieges zu schützen“. Dabei sollen 600 Patriot-Raketen bei dem amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin in Auftrag gegeben werden. Diese haben einen geschätzten Wert von fünf Milliarden USD-Dollar, also etwa 4,6 Milliarden Euro.

    Dies wurde vom US-Außenministerium bereits genehmigt, nun muss noch der US-Kongress zustimmen. Sonst dauern Rüstungsdeals von so großem Ausmaß mehrere Jahre.

    Momentan verfügt Deutschland über neun Patriot-Raketensysteme. Als NATO-Außengrenze im damaligen Kalten Krieg befanden sich noch 36 dieser Systeme im Bestand der Bundeswehr. Bei der jetzigen Aufstockung der Raketen soll auch daran gedacht werden, dass diese in der Zukunft an die Ukraine geliefert werden können.

    An die Ukraine denken

    Deutschland hat bereits drei seiner Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert, um sich vor russischen Luftangriffen zu schützen. Diese Systeme spielen deshalb eine wichtige Rolle für die Ukraine. Dank ihnen soll es bereits gelungen sein, russische Hyperschall-Raketen abzuschießen. Generell können sie größere Ziele wie Flugzeuge, Drohnen, Raketen oder auch Marschflugkörper zerstören.

    Gerade deswegen sind die NATO-Staaten darauf bedacht, eben nicht nur für sich selbst aufzurüsten, sondern perspektivisch die Bereitstellung der Systeme, wie auch der Raketen an sich, mit einzukalkulieren. Aufgrund dessen wurde bereits Anfang Januar die NATO-Beschaffungsagentur NSPA mit dem Kauf von 1.000 Raketen für die BRD, die Niederlande, Rumänien sowie Spanien beauftragt. Die Raketen im Wert von 5,5 Milliarden USD seien laut eigener Aussage eine ihrer größten finanziellen Beschaffungen.

    Währenddessen bleibt es still um eine ehemalige Kritikerin der Lieferung weiterer Systeme an die Ukraine. Noch im April diesen Jahres hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Lieferung weiterer Patriot-Systeme in die Ukraine abgelehnt. Doch seit Bekanntwerden der Erlaubnis des Außenministeriums, die Raketen aus den USA nach Deutschland zu verkaufen, gab es noch kein weiteres Statement.

    Das System wurde zudem von Kriegsminister Boris Pistorius (SPD) im Juni als eine derjenigen deutschen Waffen beurteilt, die zukünftig auf russischem Kriegsgebiet eingesetzt werden dürften. Das heißt im Falle der Raketen, dass russische Flugzeuge auch in russischem Luftraum abgeschossen werden könnten.

    Diese NATO-Waffen dürfen russisches Gebiet treffen

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News