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Dienstag, März 19, 2024
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    Blutiges Wochenende in Kenia

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    Nach der Präsidentschaftswahl in Kenia vor einer Woche, kam es am Wochenende zu politischen Unruhen und “ethnischen” Konflikten. Mehrere Menschen sind dabei getötet worden, wobei von verschiedenen Seiten unterschiedlichen Angaben über die Opferzahl gemacht werden.

    Die Opposition spricht ihrerseits von 100 Toten. Weitere Auseinandersetzungen sind nach einem wirkungslosen Streikaufruf seitens des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Raila Odinga für Montag nicht zu erwarten. Dieser hatte bereits bei den letzten Wahlen unterlegen. Die politischen Unruhen damals führten zu über Tausend Toten.

    Der alte und neue Präsident Kenias Uhuru Kenyatta hatte die Wahl mit 55% der Stimmen gewonnen. Odinga erkennt die Wahl jedoch nicht an und wirft der Regierung Wahlfälschung vor. Eine Woche vor der Wahl wurde der Technik-Chef der Wahlkommission, mit Zugang zum elektronischen Zählsystem, gefoltert und ermordet in der Öffentlichkeit aufgefunden. Seine Zugangsdaten sollen benutzt worden sein, um die Ergebnisse zu manipulieren. Internationale Wahlbeobachter bescheinigen der Wahl hingegen „glaubwürdig, fair und friedlich“ gewesen zu sein.

    Nach Bekanntgabe des Ergebnis am Freitag, kam es zu Demonstrationen und Protesten der Anhänger Odingas, bei denen auch Barrikaden gebaut und in Brand gesetzt wurden. Ausländische Journalisten berichten, dass die Polizei mehrfach mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen haben sollen. In einigen Slums Nairobis sollen jedoch auch Menschen bei Konflikten zweier Volksstämme getötet worden sein. Hierbei handelt es sich um die Volksgruppen der Lou, der auch Odinga angehört, sowie Kikuyu, der Volksgruppe des Präsidenten. Der politische Konflikt deckt sich deshalb mit ethnischen, weil der Staat unter Kenyatta vor allem als Einnahmequelle für Personen der Kikuyu-Gruppe dient. Posten als Minister, Polizisten, Generäle, Lehrer und Verwaltungsangestellte sind begehrte Jobs, in einem Land, in dem 46 % der Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben.

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