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Freitag, April 19, 2024
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    JournalistInnen fordern Kennzeichnung von „Roboter-Texten“

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    Debatte um Kennzeichnung von durch Algorithmen automatisch erstellte Nachrichten und Texte.

    Immer häufiger erscheinen in Zeitungen, Magazinen oder im Internet computergenerierte Texte. Zwar handelt es sich dabei bisher meist um Sportergebnisse, Börsendaten und Wettervorhersagen, die Verbreitung von Software die automatisch Artikel verfasst liegt jedoch deutlich im Trend. Ihre Verbreitung nimmt immer weiter zu.

    Mit der zunehmenden Verbreitung solcher Software, stellt sich auch die Frage, ob automatisch generierte Texte den LeserInnen gegenüber besonders gekennzeichnet werden sollten. VertreterInnen des Deutschen Journalisten Verband (DJV) und des Deutschen Presserat sprechen sich laut einer aktuellen Umfrage des Medienmagazins journalist deutlich dafür aus.

    Transparenz sei im Journalismus “unabdingbar” so Kahtrin Konyen, stellvertretende Bundesvorsitzende des DJV. „Offenzulegen, wer Urheber der vermittelten Informationen ist, gehört für mich zu den Grundlagen, damit Journalismus seine Funktion als vierte Gewalt in einer Demokratie erfüllen kann. Quellentransparenz stärkt auch die Glaubwürdigkeit journalistischer Medien.”

    Lediglich die VertreterInnen der Verlage sprachen sich laut der Studie gegen eine entsprechende Kennzeichnung aus. Es gebe keine Notwendigkeit dafür, ist Anja Pasquay, Pressesprecherin des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger überzeugt.

    Automatisch aber Fehleranfällig

    Neben der Kennzeichnung computergenerierter texte ist die Quellenbasis eines der größten Probleme. Die Computersoftware kann nicht unterscheiden, ob eine Quelle vertrauenswürdig ist oder nicht. Ihr müssen also „verlässliche“ Quellen zugewiesen werden, aus denen dann die Informationen ungeprüft übernommen werden.

    Wozu das in der Praxis führen kann, zeigte Ende Juni eine Nachricht der Los Angeles Times. Die Los Angeles Times meldete ein schweres Erdbeben der Stärke 6,8 auf der Richterskala und das datiert auf den 29. Juni 2025. Ein Mitarbeiter hatte versehentlich in der Datenbank der California Institute of Technology das Datum eines historischen Erdbebens von 1925 verändert. Das Nachrichten-Programm veröffentlichte daraufhin sofort einen Artikel über das Ereignis.

    Dieses und ähnliche Beispiele zeigen dies bisherige Begrenztheit solcher Algorithmen und ihrer Anwendung in der journalistischen Praxis.

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