Britische MitarbeiterInnen der Fastfood-Kette streiken für mehr Lohn und bessere Arbeitsverträge
Seit 1974 betreibt McDonald’s Filialen in Großbritannien. Mittlerweile sind dort 115.000 Menschen beschäftigt, einige von ihnen protestieren nun mit der Kampagne „#McStrike“. In zwei Filialen in Cambridge und Crayford wurde zum Streik aufgerufen, rund 40 MitarbeiterInnen folgten dem Aufruf laut der zuständigen Gewerkschaft „BFAWU“. Ihr Vorsitzender, Ian Hodson, betont, dass die ArbeiterInnen bereits „viel zu lange schlechten Arbeitsbedingungen, Stundenkürzungen und Mobbing am Arbeitsplatz ausgesetzt“ seien.
Forderung nach gerechtem Lohn und fairen Verträgen
Der Protest richtet sich gegen den niedrigen Lohn, der Beschäftigten bei McDonald’s ausgezahlt wird, sie erhalten weniger als 10 Pfund (ungefähr 11 Euro) in der Stunde. Außerdem haben viele der Streikenden einen „0-Stunden-Vertrag“. Das bedeutet, dass sie sich nicht auf eine feste Anzahl an Arbeitsstunden berufen können, also auch kein geregeltes Gehalt bekommen. Weil dieser Vertrag aber die Flexibilität erhöht, was in erster Linie dem Unternehmen selbst nützt, hat die Mehrheit der Beschäftigten einen solchen Vertrag.
Labour-Partei unterstützt die Streikenden
Jeremy Corbyn von der Labour Party (Partei der Arbeit), die sich im Parlament für Rechte von ArbeiterInnen ausspricht, solidarisiert sich mit den Streikenden, ihre Forderungen seien berechtigt und müssten gehört werden. Jon McDonnel aus dem Schattenkabinett des Finanzministers, ebenfalls der Labour-Partei angehörig, fordert das Unternehmen zur Verhandlung auf.
Streiks gegen McDonald’s haben Geschichte
Auch in den USA streikten bereits MitarbeiterInnen von McDonalds: 2014 wurde dort in rund 150 Filialen die Arbeit niedergelegt, das Motto lautete damals: „Fight for 15!“ – „Kämpft für 15 Dollar Stundenlohn!“ (etwa 11 Euro). Zu dem Zeitpunkt verdienten die streikenden MitarbeiterInnen durchschnittlich nicht einmal 8 Dollar pro Stunde. Das „Economic Policy Institut“ (EPI) – ein unabhängiges wirtschaftspolitisches Institut in Washington – veröffentlichte, dass mehr als 17 Prozent der Beschäftigten in der Gastronomie unterhalb der Armutsgrenze leben. In den USA hatten sich auch ArbeiterInnen anderer Branchen der Bewegung angeschlossen. 19 Bundesstaaten haben seither den Mindestlohn erhöht.