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Dienstag, Oktober 15, 2024
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    ver.di-Aktion zeigt: Hygienestandards in der Pflege nicht umsetzbar

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    Pflegekräftemangel: 15.000 Menschen sterben jährlich aufgrund mangelnder Hygiene. 

    Mehr als 15 000 Patienten sterben laut der Gewerkschaft „ver.di“ jährlich an den Folgen des Pflegenotstands und den damit einhergehenden Hygienemängeln. Auf diesen Zusammenhang sollte der Aktionstag „Hände – Desinfektion“ aufmerksam machen. Dieser musste schon nach einigen Stunden abgebrochen werden, weil die Pflegekräfte “ihre Patienten sonst nicht hätten ordentlich versorgen können”, so Dr. Arnold Rekittke von ver.di Hamburg.

    Am Dienstag morgen um 6:00 Uhr begann der Aktionstag „Händedesinfektion? Klar, nur wann?”. 78 Stationen in 16 verschieden Krankenhäusern in Hamburg und Schleswig Holstein hatten an dem Protest teilgenommen.

    Die Hände-Desinfektion ist ein wichtiger Teil in der Pflege. Vor und nach jedem Patientenkontakt, vor Betreten und nach Verlassen des Patientenzimmers, vor sterilen Tätigkeiten und nach Kontakt mit infektiösem Material ist es vorgeschrieben, sich als Pflegekraft mindestens 30 Sekunden lang seine Hände zu desinfizieren. Wenn man dies nach Standard durchführen würde, bräuchte man dafür 2 Stunden in einer 8-Stunden-Schicht.

    Die Praxis des Aktionstags sollte beweisen, dass dieser Standard nicht umsetzbar ist. Tatsächlich zeigte sich: Schon um 7:30 Uhr, rund 1 bis 1 ½ Stunden nach Beginn des Frühdienstes, hatten sich 30 Stationen von dem Programm abgemeldet, um 10 Uhr waren nur noch 13 Stationen der ursprünglich 78 beteiligt. Eine Gesundheits- und Krankenpflegerin, die interviewt wurde, sagte, dass sie davon ausgehe, dass bis Mittag alle aus dem Aktionstag ausgestiegen seien, da man mit der Arbeit nicht hinterher kommen würde.

    Ver.di schätzt, dass 50.000 – 60.000 Infektionskrankheiten in Deutschland jährlich auf mangelnde Hygiene zurückzuführen seien. Diese Ergebnisse seien v.a. durch den Pflegekräftemangel zu erklären. Jährlich sterben infolgedessen mehr als 15.000 Patienten. „Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen. Es muss genug Personal zur Verfügung stehen, damit Patienten gesund und Pflegekräfte nicht selbst krank werden”, fordert deshalb Michael Quetting, der Gewerkschaftssekretär von ver.di.

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