SchülerInnen wollen den Protest für eine Waffengesetzreform selbst in die Hand nehmen
Gestern hat in Washington D.C. der offizielle „March for our lives“ (dt.: Marsch für unser Leben) stattgefunden. Organisiert wurde er vor allem durch die Bewegung #NeverAgain – eine Gruppe der SchülerInnen, die den Amoklauf an der Stoneman Douglas-Schule überlebt haben, der im vergangenen Monat passierte. „Der March for our lives wurde ins Leben gerufen, inspiriert und angeleitet von SchülerInnen im ganzen Land, die nicht länger ihr Leben riskieren wollen, während sie darauf warten, dass jemand Anderes die Verantwortung übernimmt, die Epidemie von Amokläufen an Schulen zu unterbinden, die uns allzu vertraut geworden ist.“
Finanziert wurden das Event, das umfangreiche Material, die Ausstattung für die große Auftakt-Veranstaltung unter anderem von zahlreichen Prominenten mit Spenden im Gesamtumfang von mehreren Millionen Dollar. Die Initiative hat große Wellen geschlagen, zahlreiche Unternehmen nahmen die Gelegenheit wahr, den Protest zu unterstützen und damit gleichzeitig für das Unternehmen zu werben. Beispielsweise fuhr „Lyft“, eine Art Plattform für Mitfahrgelegenheiten, am Tag der Demonstration SchülerInnen kostenlos zum Ort der Veranstaltung.
6 Minuten Schweigen
Ein emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede der jungen Schülerin Emma González. Sie besucht die Parkland Highschool, an der ein Attentäter im Februar 17 Menschen das Leben nahm. Sie hatte sich entschieden, gemeinsam mit den hunderttausenden Anwesenden 6 Minuten und 20 Sekunden lang zu schweigen – so lang dauerte der Amoklauf an ihrer Schule. Während viele der SchülerInnen von Gefühlen überwältigt waren und schweigend der Opfer gedachten, riefen viele andere laute Parolen, allen voran: „Save our lives!“ – Rettet unsere Leben! Weitere Parolen richteten sich vor allem gegen die NRA (National Rifle Association, die „Waffenlobby“ der USA), wie etwa: „No Trump, no NRA, no fascist USA!“ (dt.: Gegen Trump, gegen die NRA, gegen faschistische Vereinigte Staaten!)
Ziel: die Zukunft selbst bestimmen
Viel Wert legten die OrganisatorInnen darauf, zu betonen, dass die Proteste, die in ganz Nordamerika stattgefunden haben, selbst organisiert sind. Sie sind unabhängig von Parteien und sie möchten den SchülerInnen und LehrerInnen selbst wieder eine Stimme verleihen. Natürlich richte sich der Protest an die Politik, ein Waffengesetz zu erlassen, dass Menschen und nicht Waffen schützt. Aber man wolle nicht mehr abwarten, bis die Politik von sich aus Verantwortung übernimmt.
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