Revolutionäre Gewerkschaft Disk: „Wir sind der Kampf des Flughafen der Flughäfen!“
Nach einem erneuten Arbeitsunfall sind am Freitag morgen hunderte Arbeiter auf der Baustelle des Istanbuler Flughafen in den Streik getreten. Sie demonstrieren gegen tödliche Arbeitsbedingungen und schlechte Unterkünfte. Die türkische Polizei ging anschließend mit Tränengas gegen die protestierenden vor. Über 500 ArbeiterInnen wurden in Gewahrsam genommen.
Tödliche Baustelle
Der Türkische Flughafen in Istanbul ist ein Prestigeprojekt des türkischen Diktators Erdogan. Er soll einer der größten der Welt werden – und bis Ende Oktober Eröffnet sein. Der Druck auf der Baustelle hat in der Vergangenheit bereits zahlreiche Todesopfer gefordert. Nach Angaben des Verkehrsministeriums starben bisher mindestens 27 Arbeiter auf der riesigen Baustelle, 13 der Todesfälle standen demnach in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Arbeit.
Erneuter Unfall
Diesen Freitag wurde ein erneuter Betriebsunfall zum Auslöser für massive Proteste. ArbeiterInnen traten in den Streik um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu fordern. Auch kritisieren sie die miserablen Wohnbedingungen unter denen die ArbeiterInnen untergebracht sind.
Die türkische Polizei unterdrückte den Streik, in dem sie das Gelände abriegelte und anschließend mit Tränengas gegen die protestierenden vorging. Hunderte ArbeiterInnen wurden in Gewahrsam genommen. Auch eine anschließende Solidaritäts-Aktion in Istanbul wurde durch die Polizei aufgelöst
Revolutionäre Gewerkschaft Disk: „Wir sind der Kampf des Flughafen der Flughäfen!“
Die revolutionäre Gewerkschaft Disk (Türkiye Devrimci İşçi Sendikaları Konfederasyonu) kritisierte das Vorgehen der türkischen Politik scharf.
So erklärte der Gewerkschafter Arzu Çerkezoğlus: „Es ist inakzeptabel, dass der Bau des Flughafens ein Prestige-Projekt der Herrscher des Landes ist. Wenn es in den Räumlichkeiten ein Sicherheitsproblem gibt, sind es nicht die Arbeitnehmer, sondern die Arbeitgeber, welche die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ignorieren, die Ursache des Problems. Aus diesem Grund sollte das Problem durch das Arbeitsministerium angegangen werden, nicht durch die Polizei.“
Er bezeichnete den Streik als „Kampf des Flughafen der Flughäfen“ und erklärte sich uneingeschränkt solidarisch mit den Forderungen der ArbeiterInnen.
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