Hausdurchsuchung bei dem Sprecher der „Identitären Bewegung Österreich”, Martin Sellner, wegen einer möglichen Verbindung zum faschistischen Attentäter von Christchurch.
Am Montag wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz die Wohnung des Sprechers und der Führungsfigur der „Identitären Bewegung“ Martin Sellner in Wien durchsucht. Die Hausdurchsuchung wurde durch das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) durchgeführt. Sellner selber bestätigte die Durchsuchung in einem Youtube-Video.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz bestätigte zudem gegenüber dem Standard, dass gegen Sellner ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung laufe. Bei der Hausdurchsuchung wurden alle Speichermedien beschlagnahmt. Weitere Hausdurchsuchungen in den Büros der rechten Organisation oder bei weiteren Mitgliedern haben bisher nicht stattgefunden.
Die Behörden waren auf Sellner aufmerksam geworden, da gegen ihn zurzeit ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung läuft. Bei der Durchsicht von Sellners Konten sei dann eine Spende über 1.500 € aus dem Jahr 2018 ins Auge gefallen. Sie soll mutmaßlich von dem faschistischen Attentäter Brenton Tarrant stammen, der in einer Moschee in Christchurch 50 Menschen tötete.
Verbindungen von Christchurch nach Österreich
Bereits in den vergangenen Tagen hatten österreichische Zeitungen immer wieder von Verbindungen des Attentäters nach Österreich berichtet. Nun scheint klar zu sein, dass Brenton Tarrant Ende November 2018 selbst mehrere Tage in Österreich verbracht hat. Er soll unter anderem in Wien, Friesach, Klagenfurt, Salzburg, Steyr gewesen sein. Sellner gibt bisher jedoch an, dass es zu keinem persönlichen Treffen mit Tarrant gekommen sei.
Mittlerweile ist ebenso bestätigt, dass Tarrant in den Jahren 2016-2018 zahlreiche Orte unter anderem in Europa bereist hat, in deren Geschichte Kämpfe gegen Muslime stattgefunden haben. Dazu besuchte er unter anderem zahlreiche Balkanländer wie Serbien, Montenegro, Bosnien, Kroatien ebenso wie Bulgarien, Rumänien, Ungarn, die Türkei und Israel. Auf seinem Facebook-Profil soll sich zudem ein Foto vom Schloss Neuschwanstein befunden haben.
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