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Dienstag, April 23, 2024
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    Die deutsche Industrie „fast im freien Fall“?

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    Stärkster Auftragsrückgang seit zwei Jahren. Wirtschaftsexperten senken ihre Wachstumsprognosen immer weiter. Eine andauernde „Rezession“ will man aber nicht sehen.

    Nachdem bereits im Januar die Aufträge in der deutschen Industrie um 2,1 Prozent zum Vormonat zurück gegangen sind, fielen sie im Februar um weitere 4,2 Prozent – laut Bundeswirtschaftsministerium der stärkste Rückgang seit zwei Jahren. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Wirtschaftsexperten gingen eigentlich von einem Zuwachs von 0,3 Prozent aus.

    Im Vergleich zu der Auftragslage vor einem Jahr betrug der Rückgang der Industrieaufträge im Februar sogar 8,4 Prozent. Das Ministerium geht auch in den kommenden Monaten von keinem starken Trendwechsel aus. Schuld an der schlechten Auftragslage sei die schlechte Auslandsnachfrage. Die Aufträge aus dem Ausland sanken im Februar um 6 Prozent, die aus dem Inland um 1,6 Prozent.

    Im zweiten Halbjahr wird alles besser?

    Trotz der zurück gehenden Aufträge und der gedämpften Wachstumsprognose rechnet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit einem baldigen Ende der Wirtschaftsflaute. “Die im zweiten Halbjahr 2018 zu beobachtende Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird im Verlauf dieses Jahres allmählich überwunden, und die Auftriebskräfte gewinnen wieder die Oberhand”, erklärte Altmaier. Wie Altmaier zu dieser äußerst positiven Einschätzung kommt, behält er vorerst für sich.

    Experten verschiedener Banken und Wirtschaftsinstitute sehen das nicht ganz so optimistisch wie der Wirtschaftsminister. “Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist zu Ende”, schätzt etwa der stellvertretende Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller ein.

    Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden Württemberg (LBBW) spricht gar von einem extremen Umschwung der globalen Konjunktur. „Die Industriekonjunktur ist wohl schon fast im freien Fall“, so Niklasch. “Die Auftragseingänge signalisieren einen klaren Abschwung”, sieht auch Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der lichtensteinischen VP Bank.

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