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Freitag, November 8, 2024
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    Hamburger UKE: Kameruner Tonou-Mbobda stirbt nach rassistischer Prügelattacke durch Krankenhaus-Securities

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    Am vergangenen Sonntag kam es am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf zu einem brutalen Übergriff durch „Security“-Kräfte gegen den Kameruner Tonou-Mbobda. Er wurde im Anschluss eine Stunde lang reanimiert und dann in ein künstliches Koma versetzt. Gestern ist er an den schweren Verletzungen verstorben. Angehörige und AktivistInnen sprechen von einem rassistischen Übergriff und fordern Gerechtigkeit.

    Eigentlich wollte Herr Tonou-Mbobda nur eine Zigarette rauchen und sich kurz entspannen. Der Kameruner war Patient im offenen Bereich der Psychiatrie-Abteilung der Unversitätsklink Hamburg-Eppendorf (UKE). Dort hatte er sich freiwillig angemeldet. An diesem Tag wollte er jedoch seine Medikamente nicht nehmen.

    Wie ein Augenzeuge berichtet, seien dann eine Mitarbeiterin der Klink sowie drei Männer des Sicherheitsdienstes „Klinik Logistik & Engineering“ (KLE) zu ihm nach draußen gekommen und hätten ihn aufgefordert die Medikamente zu nehmen. Als er dieser Forderung nicht nachkam, hätten sie ihn angegriffen: „Er hatte kein aggressives Verhalten gezeigt als ihn die Sicherheitsdienst-Kräfte anpackten und ihn zu Boden warfen”, so ein Augenzeuge.

    Zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hätten ihn dann am Boden fixiert. „Ein anderer ist immer wieder mit dem Knie aus einem halben Meter Höhe in den Rücken und die Nieren rein. Du konntest sehen, dass der Mann Angst hatte“, so der Augenzeuge.

    Tonou-Mbobda verlor das Bewusstsein, ein Arzt versuchte ihn wieder zu beleben. Dann wurde er mit einem Krankenwagen auf die Notfall-Intensivstation des UKE gebracht. Dort wurde er in ein künstliches Koma versetzt, ist jedoch am gestrigen Freitag an seinen Verletzungen verstorben.

    Gegenüber der Taz berichtet ein anonymer Mitarbeiter des UKE von Rassismus in der Security-Einheit. So hätten einige KLE-Mitarbeiter schwarze Menschen regelmäßig rassistisch beleidigt. „Ich bin mir sicher, wenn es kein Schwarzer gewesen wäre, wären sie nicht so hart ran gegangen“, sagt er über den Angriff vom Sonntag. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis was passiert.“

    Die Gruppe „Black Community“ in Hamburg hat für Samstag von 16 bis 19 Uhr und Sonntag um 11 Uhr Mahnwachen am Tatort angekündigt.

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