Ein Großteil der in deutschen Privathaushalten beschäftigten Putzkräfte arbeiten dort illegal. Fast alle von ihnen sind weiblich, viele über 50 Jahre alt und MigrantInnen.
Kaum ein deutscher Haushalt, in dem eine Putzkraft oder Haushaltshilfe beschäftigt ist, meldet diese ordentlich an. Dadurch werden dutzende Millionen an Steuern und Sozialabgaben hinterzogen. Leiden tun darunter vor allem die ArbeiterInnen selbst.
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln haben mehr als 3,3 Millionen Haushalte gelegentlich oder regelmäßig eine Putzkraft oder Haushaltshilfe beschäftigt. Das entspricht rund acht Prozent der deutschen Haushalte. Knapp 2,9 Millionen ArbeiterInnen davon sollen “schwarz“ angestellt sein.
Die illegale Beschäftigung hat vor allem für die ArbeiterInnen Nachteile. Sie sind während ihrer Tätigkeit nicht gegen Unfälle versichert, wenn sich herausstellen sollte, dass sie schwarz gearbeitet haben. Gleichzeitig haben sie keinen Urlaubsanspruch, und auch im Fall einer Krankheit verlieren sie ihr Einkommen. Da außerdem kein Kündigungsschutz besteht, müssen die Putzkräfte auch dauerhaft in der Angst leben, schon morgen keinen Job mehr zu haben.
Von den angemeldeten Reinigungskräften sollen rund 90 Prozent weiblich sein. 60 Prozent sind zudem über 50 Jahre alt und 23 Prozent sind Menschen ohne deutschen Pass.
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