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Freitag, April 26, 2024
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    Vernichtung des brasilianischen Regenwaldes schreitet weiter voran

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    Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro lässt die systematische Abholzung des Regenwaldes im Amazonas ungehindert voranschreiten und bezeichnet den Kampf gegen den Klimawandel als eine „Umweltpsychose“.

    Der brasilianische Regenwald umfasst heute die Hälfte des weltweit verbliebenden Tropenwaldes und ist somit ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Gleichzeitig ist Brasilien das Land mit dem weltweit höchsten Fleischexport. Für die Aufzucht und Ernährung der Millionen Rinder werden pro Minute bis zu drei Fußballfelder Tropenwald vernichtet. Dabei werden die Wälder abgeholzt oder niedergebrannt.

    Seit dem Amtsantritt des Präsidenten Bolsonaro am 1. Januar 2019 hat die Abholzung um fast 40 Prozent zugenommen.

    Umweltverbände betreiben „Umweltpsychose“

    Kritik an seiner Umweltpolitik und die systematische Vernichtung des Tropenwaldes diffamiert Bolsonaro als „Umweltpsychose“. Würden die Zahlen stimmen, so gäbe es auf dem Südamerikanischen Kontinent heute keinen Regenwald mehr, schlussfolgert Bolsonaro.

    Nach Informationen des Weltwirtschaftsforums könnte bis zum Jahr 2025 rund 75 Prozent des Regenwaldes unwiederbringlich verloren gehen. Bis 2075 wird zudem vorausgesagt, dass nur noch fünf Prozent des Tropenwaldes bestehen würden. Durch Entwaldung, Brandrodung, Klimawandel und Erosion schreite eine Wüstenbildung im Amazonasgebiet voran.

    Satellitenbilder seien eine Fälschung

    Das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) wertete Satellitenbilder aus und konnte damit nachweisen, dass die Rodung im Amazonasgebiet massiv zugenommen hätte. Im Juni des Jahres 2019 seien über 80 Prozent mehr Regenwald abgeholzt worden, als im Monat Juni des Vorjahres.

    Bolsonaro setzte sich gegen diese Veröffentlichungen zu Wehr und sprach den WissenschaftlerInnen jede Kompetenz ab. Das Institut sei durch ausländische Interessen gelenkt und betreibe Irreführung im eigenem Lande. Obwohl sich weitere Wissenschaftsinstitute und Hochschulverbände hinter den Bericht des INPE stellten, enthob Bolsonaro den Direktor des INPE seines Amtes.

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