Laut einer von Umweltbundesamt und Robert-Koch-Institut durchgeführten Studie sind fast alle Kinder in Deutschland mit teilweise gesundheitsschädlichen Plastikrückständen belastet. Dabei seien Kleinkinder am stärksten betroffen.
So konnten bei 97% der 2.500 TeilnehmerInnen im Alter von 13 bis 17 Jahren Inhaltsstoffe von Plastik im Urin nachgewiesen werden, darunter gefährliche Weichmacher. Dabei wurden bei zwei Inhaltsstoffen die geltenden Grenzwerte zur Gesundheitsgefährdung überschritten. Für andere existieren diese erst gar nicht.
Den AutorInnen zufolge zeige das Resultat deutlich, wie chemische Rückstände von Plastik bei erhöhter Produktion desselben auch häufiger im Körper auftreten. Die jüngsten Kinder seien besonders hart betroffen.
Die in einer Antwort auf eine Anfrage der Bundestags-Fraktion der Grünen zitierten Ergebnisse der Studie zeigen unter anderem besonders hohe Perfluoroctansäure (PFOA)-Werte. Diese lagen bei 20% der Kinder über dem geltenden Grenzwert. Der Stoff wird vor allem genutzt, um Kleidung wasserabweisend zu machen. Allerdings hat er unter anderem negative Auswirkungen auf die Leber und ist ab dem nächsten Jahr EU-weit für die Verarbeitung in Textilien verboten.
Da jedoch die Wirkung vieler Plastikbestandteile noch weitgehend unerforscht ist, können sowohl bei den jetzt verwendeten wie auch den Ersatzchemikalien keine verheerenden Erkrankungen ausgeschlossen werden.