Seit Anfang der Woche protestieren zehntausende Menschen im Irak gegen die Regierung – darunter viele junge Menschen. Die Proteste werden blutig niedergeschlagen, rund 90 Menschen sind schon gestorben.
Der Irak ist ein extrem ölreiches Land, doch vom Wohlstand kommt wenig bei den Menschen an. Fast 40% der Jugendlichen sind arbeitslos, das Land hat sich seit dem Angriffskrieg der USA nicht wirklich erholt.
Seit Anfang der Woche eskalieren nun die immer wieder aufflammenden Demonstrationen: „Das Volk will die Regierung stürzen“ lautet ein Slogan, der schon bei den Demonstrationen zu Beginn des „arabischen Frühlings“ in Ägypten zu hören war.
Die Polizei schießt mit Tränengas und scharfer Munition in die Menge, mittlerweile wurden nach Regierungsangaben über 90 Menschen getötet, darunter 6 Polizisten. Rund 4.000 Menschen sollen verletzt sein.
Die Regierung von Adil Abd al-Mahdi hat derweil Ausgangssperren in der Hauptstadt Bagdad sowie in weiteren Städten verhängt. Das Internet ist in weiten Teilen des Landes nicht erreichbar.