Untersuchungen von zwei amerikanischen Forscher zufolge könnten in dreißig Jahren bis zu 300 Millionen Menschen weltweit von regelmäßigen Überschwemmungen betroffen sein. Auch auf Deutschland dürften chronische Überschwemmungen zukommen. Neben den Nordseeinseln sollen Städte wie Bremen, Hamburg, Bremerhaven, Cuxhaven, Itzehoe und Oldenburg betroffen sein.
Das geht aus der Studie „Flooded Future“ hervor, die von den beiden Forschern Scott A. Kulp und Benjamin H. Strauss von der Universität Princeton verantwortet wird (Link: wissenschaftliches Paper).
Die Wissenschaftler errechneten, dass infolge des menschengemachten Klimawandels der Meeresspiegel in den nächsten dreißig Jahren so stark ansteigen wird, dass mehr als 300 Millionen Menschen von chronischen Überflutungen betroffen sein werden. Bis zum Jahr 2100 könnten Gebiete, in denen derzeit 200 Millionen Menschen leben, dauerhaft überflutet und damit unbewohnbar sein. Betroffen seien insbesondere die flachen Küsten asiatischer Länder wie China, Thailand, Bangladesch und Vietnam.
Diese Zahlen gehen über bisherige Prognosen hinaus. Hintergrund ist die Nutzung eines genaueren Höhendatensatzes der Erdoberfläche. Bislang wurden für die Berechnungen Daten der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) verwendet. Diese nahmen jedoch teilweise Baumspitzen oder Häuserdächer als Höchstpunkte an, während die tatsächliche Höhe der Erdoberfläche niedriger liegt.
Norddeutsche Städte betroffen
Doch nicht nur Asien ist vom steigenden Meeresspiegel betroffen. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass bedeutende Teile Norddeutschlands in Zukunft von regelmäßigem Hochwasser betroffen seien könnten. Darunter fallen insbesondere die Nordseeinseln, aber auch Teile von Rügen, Fehmarn und Ostfriesland. Auch Städte sollen bedroht seien, darunter Bremen, Hamburg, Bremerhaven, Cuxhaven, Itzehoe oder Oldenburg.