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Freitag, März 29, 2024
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    Gedenkdemonstration zum 15. Todestag von Oury Jalloh

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    Oury Jalloh wurde vor 15 Jahren am 7.1.2005 in der Dessauer Polizeizelle verbrannt. Im Gedenken an ihn und andere Opfer rassistisch motivierter Morde versammelten sich rund 800 Menschen zur Gedenkdemonstration in Dessau.

    Die “Initiative für ein Gedenken an Oury Jalloh” kämpft seit mehr als 15 Jahren für eine lückenlose Aufklärung des mehr als fraglichen Todesfalls von Asylbewerber Oury Jalloh. Er soll sich, an beiden Händen und Füßen gefesselt, auf einer feuerfesten Matratze selbst angezündet haben. Zahlreiche Tatsachen sprechen gegen diese These.

    Auch nach 15 Jahren „weiterhin den Finger in die Wunde legen“!

    Im diesjährigen Aufruf zur Gedenkdemonstration heißt es: „Am 7.1.2020 jährt sich zum 15. Mal die Ermordung von Oury Jalloh in einem Dessauer Polizeirevier. Ebenso lange zieht dieser „größte Justizskandal der bundesrepublikanischen Geschichte (ARD-Magazin Monitor) immer weitere Kreise und findet sich nun vor dem Bundesverfassungsgericht wieder.“

    Der Aufruf zählt die zahllosen Beweise auf, die klar machen, dass der „Mythos der Selbstentzündung“ juristisch eigentlich nicht haltbar sei. Der Aufruf endet mit dem Versprechen: „Und so werden wir auch weiterhin permanent und penetrant unsere Finger in die Wunden ihres ‘Rechtsstaates’ legen“.

    Kreative Aktionen und rechte Provokationen

    Wie in den vergangenen Jahren ging die Demonstration auch in diesem Jahr vom Dessauer Hauptbahnhof vorbei an der Staatsanwaltschaft, am Landgericht, der Gedenk-Stele für den ebenfalls ermordeten Alberto Adriano, dem Rathaus und dem Polizeirevier Dessau-Roßlau.

    Bei den verschiedenen Stationen der Demonstration kam es zu vielfältigen kulturellen und kreativen Aktionsformen. Neben zahlreichen Reden und einem Gesangsbeitrag wurden vor der Staatsanwaltschaft zahlreiche Feuerzeuge abgelegt oder in Richtung Eingang geworfen.

    Vor dem Polizeipräsidium wurde dann der Eingang symbolisch zugemauert mit riesigen schwarzen Kartons (“Black Box-Rassismus”). Zudem wurde auf das Gebäude der Schriftzug „Mörder“ projiziert und neben dem Eingang mit schwarzer Farbe der Schriftzug „Oury Jalloh – das ist Mord“ hinterlassen.

    Nach einer Provokation von mehreren FaschistInnen, die vermummt neben dem Protestzug auftauchten und unter anderem den Hitlergruß zeigten, ging die zahlenmäßig stark vertretene Polizei gegen die Demonstration vor. Nach einem kurzen Stopp konnte sie jedoch weitergeführt werden.

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