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Freitag, März 29, 2024
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    Naturschutzbericht: Insekten- und Vogelsterben hält an

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    Durch die kapitalistische Industrie und Landwirtschaft und die damit einhergehende Klimaerwärmung verändert sich die Sterberate der Tiere. Doch es gibt auch Gewinner unter den Insekten.

    Das deutsche Bundesumweltministerium stellte gestern den neuen „Bericht zur Lage der Natur“ vor. In dem Bericht werden Schmetterlingen und Insekten, die auf blütenreichen Wiesen zu finden sind, ein schlechtes Populationszeugnis ausgestellt. Das ist vor allem auf die industrielle Landwirtschaft zurückzuführen, die monokulturell anbaut und massenweise Pestizide verwendet.

    Ebenso stellt der Bericht aber auch fest, dass der Naturschutz erste Erfolge zeigt. Hieran anknüpfend wird auch vorgeschlagen, Naturschutzflächen wie Heiden und Moore genauer zu betrachten. Heiden können nicht mehr wild wachsen, sondern brauchen Pflege. Bei den Mooren wurde entdeckt, dass sie „sensitive Lebensräume für den Klimaschutz” sind. Ein Pilotprojekt zu ihnen findet sich derzeit in Thüringen. Ebenda wird versucht, ein künstliches Moor zu schaffen, das bis 2030 klimaneutral sein könnte.

    Auch in den Gebieten um Küsten und Meere sieht man einen steigenden Nutzungsdruck. Das kann zum Beispiel durch touristische Nutzung den in den Dünen lebenden Tieren zum Verhängnis werden. Doch auch in der Fischerei wird überleg, fischereifreie Zonen (engl.: „no take areas“) zu schaffen.

    Laut einer anderen Studie der Fachzeitschrift „Science“ gehört eine Insektengruppe aber tatsächlich weltweit zu den Gewinnern: Süßwasserinsekten. Im Gegensatz zu Insektenvorkommen an Land, die alle zehn Jahre etwa um 9 Prozent zurück gehen, nehmen die Insekten, die auf dem Wasser leben, stetig zu.

    ForscherInnen wie die Ökologin Nadja Simons von der Technischen Universität Darmstadt warnen davor, nach einem Allheilmittel gegen das Insektensterben zu suchen. Die Lage sei regional stark unterschiedlich und müsse entsprechend auch mit verschiedenen Maßnahmen bekämpft werden.

    Einig sind sich die ForscherInnen hingegen darin, dass der Rückgang und das Sterben von Tierpopulationen auf die Ausbreitung des menschlichen Lebensraums und der kapitalistischen Industrie zurückzuführen sind.

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