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Donnerstag, März 28, 2024
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    Bewaffnete Auseinandersetzungen an indisch-chinesischer Grenze

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    Berichten westlicher Medien zufolge soll es bei Auseinandersetzungen an der indisch-chinesischen Grenze zu zahlreichen Toten gekommen sein. Indische Medien sprachen von 20 getöteten indischen Soldaten. Inzwischen seien 17 weitere an ihren Verletzungen gestorben. Auch soll es Getötete unter chinesischen Grenzsoldaten gegeben haben. In den Wochen zuvor war es immer wieder zu Konflikten und Massenschlägereien zwischen den Soldaten beider Länder gekommen.

    Hintergrund des Vorfalls ist eine seit Jahrzehnten bestehende Rivalität der beiden asiatischen Atommächte, sind gegensätzliche ökonomische Interessen und damit verbundene Grenzstreitigkeiten. Seit einigen Jahren haben sich die Beziehungen der beiden Länder weiter verschlechtert. Unter anderem deswegen, weil Chinas Großprojekt, die „neue Seidenstraße“, Indien das Kapital seiner Nachbarländer wegnimmt und dem Nachbarland ökonomisch immer mehr den Boden unter den Füßen wegzieht. Beide Länder kämpfen um die imperialistische Vorherrschaft in Asien.

    Gleichzeitig baut China an zahlreichen Stellen im Himalaya-Gebirge dutzende Staudämme, die den umliegenden Ländern wie Indien, Pakistan und Bangladesch zum Teil den notwendigen Zugang zu Wasser nimmt oder massiv einschränkt. Beobachter sprechen hier bereits von einem „Wasserkrieg“, der zwischen Indien und China geführt wird. Hinzu kommen Streitigkeiten um ein riesiges, noch nicht erschlossenes Erdgasfeld in der Region.

    Bereits in den späten 1950er Jahren hatten sich die Beziehungen zwischen China und Indien massiv verschlechtert. Die Volksrepublik warf Indien damals koloniale und imperiale Bestrebungen in Tibet vor, das seit den frühen 50er Jahren wieder Bestandteil Chinas geworden war. Nachdem die alten Feudalherren und Sklavenbesitzer Tibets 1959 einen Aufstand gegen die chinesischen KommunistInnen angezettelt hatten, musste der Dalai Lama – damals sowohl religiöses Oberhaupt der tibetischen Gelbmützen-Mönche als auch oberster Feudalherr in Tibet – nach Indien fliehen. Seither vertrat er in der indischen Stadt Dharamsala nicht nur eine tibetische Exil-Regierung, sondern arbeitete auch mit dem CIA zusammen. Unter anderem betrieb sein Bruder eine anti-chinesische Guerilla-Truppe, die Tibet mit Hilfe amerikanischer Gelder wieder einnehmen wollte, was jedoch nie gelang.

    Seitdem es 1962 zu einem Kleinkrieg zwischen der Volksrepublik China und Indien gekommen war, befinden sich die beiden Staaten mehr oder weniger in einem kleinen Kalten Krieg in Asien. Immer wieder kam es zu kleineren Zwischenfällen, die aber relativ glimpflich ausgingen. Seit dieser Zeit ist unter anderem auch die jetzt betroffene Kaschmir-Region Streitpunkt zwischen den Ländern geblieben.

    Ferner regiert seit einigen Jahren der hindu-nationalistische und faschistische Narendra Modi mit seiner Partei Bharatiya Janata Party (BJP) in Indien. Modi ist als Rechtsextremist gegenüber linken und kommunistischen Tendenzen in Indien extrem aggressiv und versteht sich gut mit Xi Jinpings großem Rivalen, Donald Trump.

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