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Donnerstag, März 28, 2024
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    KSK-Whistleblower: Faschistische Symbole und Kadavergehorsam sind KSK-Alltag

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    Ein KSK-Hauptmann wendet sich in einem Brief an Ministerin Kramp-Karrenbauer. Rechtsextremismus in der Eliteeinheit sei ein “nichtauszutrocknender Sumpf”, der ignoriert und sogar toleriert würde.

    Ein Hauptmann des KSK (“Kommando Spezialkräfte”) wandte sich in einem 12-seitigen Brief an Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. Er bekräftigte die Medienberichte und Recherchen zu rechten Netzwerken im KSK. Sie wären bekannt, würden aber kollektiv ignoriert und toleriert. Den Mitgliedern werde beigebracht, Vorfälle nicht zu melden, und der antrainierte Gehorsam der KSK-Soldaten sei mit der Disziplin in der Waffen-SS verglichen worden.
    https://perspektive-online.net/2020/05/ksk-die-nazi-akademie-im-herzen-des-staatsapparats/
    Zuletzt war über das KSK berichtet worden, weil ein Waffenlager im Garten eines Oberstabsfeldwebels entdeckt worden war. Es steht ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz im Raum, bislang ist nicht geklärt, woher die Waffen kamen. Der Soldat soll außerdem Verbindungen zur faschistischen “Identitären Bewegung” gehabt haben. Als Reaktion darauf kündigte der MAD an, 400 neue Posten im Bereich “Extremismus” zu schaffen. Eine hochkarätig besetzte Taskforce solle das KSK durchleuchten.
    https://perspektive-online.net/2020/05/waffenlager-bei-rechtsextremem-ksk-soldaten-in-sachsen-entdeckt/
    Die öffentlich gewordenen Berichte ergänzte der Brief an Kramp-Karrenbauer mit Anekdoten aus dem KSK-Alltag. So habe seine Kommandozentrale als Funkkennzeichen den Code “Y-88” (88 steht für zwei Mal den 8. Buchstaben des Alphabets und dient als Abkürzung für “Heil Hitler”). Die offensichtliche Anspielung auf den Hitler-Gruß habe zwar jeder verstanden, gemeldet hätte es dennoch niemand.
    Das führt er auf den antrainierten “Kadavergehorsam” zurück. Den Soldaten werde eine “Hörigkeit” beigebracht, “die mit den Grenzen von Befehl und Gehorsam nach Maßstäben der Bundeswehr als unvereinbar zu bewerten” sei. Er selbst fürchte auch Konsequenzen, hätte aber nicht schweigen können. Bereits zuvor habe ein Vorgesetzter versucht, ihn wegen charakterlicher Nichteignung aus dem KSK zu entfernen.
    Der Spiegel berichtet, dass die militärische Führung bereits davon spreche, Kramp-Karrenbauer könne das KSK in seiner jetzigen Form auflösen.

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