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Freitag, März 29, 2024
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    Rechte Angriffe in Wuppertal

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    In der Nacht zum Sonntag versammelten sich mindestens 10 Nazis im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld. Dort betranken sie sich, grölten anschließend rechte Parolen, beschmierten PKW und verletzten zwei Männer.

    Am vergangenen Samstag, 19.09.2020, gegen 23:45 Uhr riefen mehrere AnwohnerInnen der Mainzer Straße in Wuppertal die Polizei. Sie hatten mitbekommen, wie mindestens zehn Personen alkoholisiert durch die Straßen zogen und dabei Nazi-Parolen riefen. Der Gruppe gehörten 6 Männer und 4 Frauen an. Daraufhin wurden die Personalien der Beschuldigten festgestellt, sie erhielten Strafanzeigen wegen Volksverhetzung, sowie einen Platzverweis. Später in der Nacht fand man in der Ludwigstraße PKW, die mit Hakenkreuzen beschmiert worden waren.

    Am frühen Morgen des darauf folgenden Sonntags wurde der Polizei eine Körperverletzung eines 41 Jahre alten Mannes gemeldet. Dieser wurde gegen 1:10 Uhr im Stadtteil Barmen von einer Personengruppe gestoßen und von hinten niedergeschlagen. Bereits wenige Minuten später folgte der nächste Angriff: gegen 1:20 Uhr wurde die Polizei wegen eines Körperverletzungsdelikts am Karlsplatz in Wuppertal Elberfeld alarmiert. Der Betroffene des Anschlags, ein etwa 62-jähriger Mann mit Migrationshintergrund berichtete, dass er aus einer Personengruppe heraus von einem Mann gezielt angegriffen worden sei, er habe ihn geschlagen und auf ihn eingetreten. ZeugInnen vor Ort konnten die Personengruppe teilweise recht präzise beschreiben. Dadurch entstand der Verdacht, dass es sich um dieselbe Personengruppe handeln könnte, die bereits früher in der Nacht kontrolliert worden war. Beide angegriffenen Männer wurden nur leicht verletzt.

    Drei der Männer und eine Frau der Gruppe konnten schließlich in einer nahegelegenen Gaststätte angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Gegen einen der Festgenommen besteht der Verdacht, für den Angriff auf den 62-Jährigen am Karlsplatz verantwortlich zu sein. Der Verdächtige ist ein 27 Jahre alter Mann aus Wuppertal. Gegen alle Beschuldigten wird nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der Sachbeschädigung und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Falls die Beschuldigten verurteilt werden, droht ihnen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Mittlerweile wurden die Beschuldigten mangels vorliegender Haftgründe entlassen.

    Heute veranstalten AktivistInnen des “Studierenden Kollektivs” gemeinsam mit weiteren Personen eine Kundgebung, um auf die vermehrten Vorfälle rechter Gewalt sowohl in Wuppertal, als auch im übrigen Deutschland aufmerksam zu machen. Sie findet unter dem Motto „Wuppertal – Nazifrei!“ um 18:00 Uhr am Wuppertaler Karlsplatz statt.

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