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Samstag, April 27, 2024
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    Zahl der Masern-Toten seit 2016 um 50 Prozent gestiegen

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    Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO stiegen 2019 die Fälle von Masern sehr stark an. Eine derart hohe Rate wurde in den letzten zwei Jahrzehnten nie erreicht.

    2019 haben sich weltweit rund 870.000 Menschen infiziert und 207.000 Menschen sind an dem Masernvirus verstorben. Kinder unter fünf Jahren sind besonders von der Krankheit betroffen. Die Anzahl der Toten sei seit dem Jahr 2016 um die Hälfte gestiegen.

    Impfungen gegen Masern seien nun in 27 Ländern zum Teil ausgesetzt worden. Grund für den unzureichenden Impfschutz sei die Corona-Pandemie. Die benötigten Impfungen würden laut WHO nicht rechtzeitig bei den Erkrankten ankommen.

    Ausgangsbeschränkungen, Angst vor einer Corona-Ansteckung und Liefer-Engpässe des Heilmittels gegen Masern seien der Grund, warum nur unzureichend geimpft werden könne. Weltweit sind rund 85 Prozent der Menschen gegen Masern immunisiert, wobei dies jedoch noch keine Herden-Immunität von erforderlichen 95 Prozent darstellt.

    Millionen Menschen bedroht

    Laut UNICEF kämpften die verschiedenen Hilfsorganisationen vor der Corona-Pandemie gegen die Ausbreitung des Masern-Virus. Da nationale Gesundheitssysteme zum Teil stark überlastet sind, beeinträchtige dies die Impfungen gegen eine andere Krankheit enorm.

    Die WHO schätzt, dass rund 94 Millionen Menschen in 26 Ländern auf Grund von Corona nicht rechtzeitig eine Masern-Impfung erhalten würden. Die Demokratische Republik Kongo z.B. ist von diesem Umstand besonders stark betroffen. Auch sonst trifft es vor allem ökonomisch schwache Länder.

    Die möglichen Gefahren von Impfausfällen waren bereits im Mai diesen Jahres bekannt. Es wird befürchtet, dass die routinierten Impfprogramme gegen Masern, die durch die Corona-Pandemie behindert werden, um Jahrzehnte zurückgeworfen werden.

    Situation in Deutschland

    Da in Deutschland Fälle von erhöhten Maserninfektionen immer wieder auftreten, rät auch das Robert-Koch-Institut (RKI) dazu, eine Impfquote von mindestens 95 Prozent zu erreichen. Momentan sollen rund 93 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen Masern geimpft sein.

    Da gegen diese hoch ansteckende Viruserkrankung keine Medikamente zur Behandlung eingesetzt werden können, bieten nur Impfungen einen ausreichenden Schutz. Die Infektionskrankheit, die durch das Morbilli-Virus hervorgerufen wird, betrifft vor allem Kinder und kann im schlimmsten Fall zu schweren Komplikationen führen. Neben Lungen- sind auch gefährliche Hirnentzündungen möglich.

    Durch Impfungen wurden im Zeitraum 1980 bis 2013 die Neuerkrankungen um 95 Prozent zurückgedrängt. Eine Herden-Immunität schützt vor allem Neugeborene und Säuglinge, die nicht geimpft werden können. Somit hat das Impfen nicht nur eine individuelle, sondern auch eine soziale Komponente.

    In einschlägigen Blogs von Gegner:innen von Impfungen wird hingegen von einem Zeitalter des „Pharmageddon“ und einer ‘Medizindiktatur’ gesprochen.

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