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Donnerstag, April 25, 2024
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    Ecuador: Ein ultrakonservativer rechter Banker wird Präsident

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    Guillermo Lasso, der sein Vermögen mit zwielichtigen Spekulationen vermehren konnte, ist bei der Stichwahl als Sieger hervor gegangen. Dabei ist die Wahl sehr umstritten und wurde von Vielen boykottiert. Der neue Präsident steht für Steuersenkungen für große Konzerne und weitgehende Marktliberalisierungen.

    Zweimal war Guillermo Lasso bereits zu den Präsidentschaftswahlen angetreten, nun hat er gewonnen. Der ultrakonservative Banker gewann gegen den linksliberalen Andrés Arauz, Vertreter der Partei UNES.

    Wer ist Guillermo Lasso?

    Lasso ist der größte Anteilseigner der “Banco de Guayaquil ” (Bank von Guayaquil). Als das Land 1999 in eine tiefe Krise schlitterte und die Ecuadorianer:innen ihr Gespartes von den Banken abheben wollten, schaffte er es, sein Vermögen sogar noch auszuweiten. Die Regierung ordnete Bankferien über 5 Tage an, die Lasso nutzte, um über ein Konstrukt aus Finanz-Zertifikaten riesige Gewinne auf Kosten der Bevölkerung zu machen.

    Darüber hinaus ist Lasso Mitglied der ultrakonservativen Vereinigung “Opus Dei” und spricht sich gegen gleichgeschlechtliche Ehen sowie Abtreibung und Frauenrechte aus.

    Umstrittene Wahl

    Bereits vor der Wahl stand fest, dass die Beteiligung der Menschen gering ausfallen würde. So kam es beispielsweise zu Wahlboykotten einer indigenen Vereinigung. Dass sich die Menschen in Ecuador von ihrem politischen System nur wenig repräsentiert sehen spiegelt sich in den Wahlstimmen wieder. In dem Land mit 17,4 Millionen Einwohner:innen gewann der neue Präsident mit nur 4,7 Millionen Stimmen die Wahl, was den Stimmen von 27% der Einwohner:innen entspricht.

    Bei der Wahl wurden 1,8 Millionen ungültige Stimmen abgegeben, also wählte jede/r Zehnte ungültig. Dazu kommen noch viele Millionen Nichtwähler:innen.

    Keine Hoffnung auf Ausweg aus der Krise

    Die Weltwirtschaftskrise und der Verfall der Ölpreise haben auch Ecuador schwer getroffen. Das Land wird immer noch von der Krise und der Corona-Pandemie gebeutelt. Nach offiziellen Schätzungen ist die Wirtschaft des Landes im Jahr 2020 um 7,8 Prozent geschrumpft.

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