Auf dem Wohnungsmarkt ist es üblich, dass Vermieter:innen nur dann eine Wohnung vermieten, wenn die Miete 30% des verfügbaren Einkommens nicht übersteigt. Sie wissen einfach, dass man sonst nicht mehr genug zum Leben hat. Dennoch zahlt in Deutschland mittlerweile jeder 7. Haushalt sogar 40% seines verfügbaren Einkommens für die Miete.
Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach lebten 2019 rund 14% der Bevölkerung in Deutschland in Haushalten, die durch Wohnkosten überbelastet waren – das heißt, sie mussten mehr als 40% ihres verfügbaren Einkommens für Wohnen ausgeben.
Die Quote der Überbelastung durch Wohnkosten lag in Deutschland über dem EU-Durchschnitt von 9%. Höher liegt die Belastung nur in Dänemark (15,6%), Bulgarien (16,0%) und Griechenland (36,2%)
Die finanzielle Überbelastung wird unabhängig davon erhoben, ob Menschen zur Miete oder in den eigenen vier Wänden wohnen.
Tatsächlich ist Deutschland das Mieterland Nummer 1 in der EU. Fast die Hälfte der Bevölkerung (49%) lebte hierzulande im Jahr 2019 zur Miete. Das war der höchste Wert in der EU. Deutlich niedriger lagen die Anteile unter anderem in den Niederlanden (31%), Spanien (24%) oder Polen (16%). Den niedrigsten Anteil verzeichnete Rumänien. Dort lebten nur 4% der Bevölkerung zur Miete.