Nicht nur in Deutschland belasten steigende Mieten die Arbeiter:innenklasse. In Rotterdam kam es am Sonntag beim „Woonprotest“ zu Polizeigewalt und mehreren Festnahmen.
Am Sonntag hatten verschiedene Organisationen der niederländischen Linken zum Mieter:innenprotest unter dem Motto „#woonopstand“ („Wohnaufstand“) in Rotterdam aufgerufen. „Wir fordern eine andere Wohnungspolitik und ein Ende der Wohnungskrise“, fasste ein Redner das Anliegen der Demonstrierenden zu Beginn der Versammlung zusammen.
Dem Aufruf waren mehr als 8.000 Menschen gefolgt. Im letzten Monat hatten sich bereits 15.000 Personen einem „Woonprotest“ in Amsterdam angeschlossen.
— @woonopstand (@woonopstand) October 17, 2021
Die Polizei griff den friedlichen Protest mit Gewalt an. So gingen Undercover-Polizist:innen mit Schlagstock gegen die Demonstrierenden vor. Dabei wurden acht Menschen auf der Erasmusbrücke wegen des Verdachts auf Waffenbesitz und Beleidigung der Polizeikräfte festgenommen. 50 Demonstrierende, die sich solidarisch mit den Verhafteten gezeigt hatten, wurden für Personalienfeststellungen und Kontrollen mit einer leeren Straßenbahn von der Polizei abtransportiert.
Nog even over het politiegeweld vanmiddag op de Erasmusbrug. Hier een undercover-agent vermomd met actiestickers die met wapenstok slaat op demonstrant tegen woningnood. #woonopstand pic.twitter.com/YkqgETVFPR
— Arjen van Veelen (@vanveeelen) October 17, 2021
Ähnlich wie in Deutschland richten sich die Forderungen der Demonstrierenden auf einer stärkere Regulierung des Wohnungsmarkts durch den Staat. Die aufrufenden Organisationen positionieren sich gegen stark steigende Mieten, lange Wartelisten für Sozialwohnungen und befristete Mietverträge. Sie fordern eine Garantie für bezahlbaren Wohnraum.
Für den 13. November ist eine erneute Demonstration in Den Haag unter dem Motto „#wohnverzet“ („Wohnwiderstand“) angekündigt.