Der türkische Diktator Erdogan hat dem autonomen Gebiet Rojava im kurdischen Nordsyrien mit einer erneuten Invasion gedroht. Es kam bereits zu ersten Drohnen-Angriffen. In Genf wurden nun die Büros der „Industrie- und Handelskammer Schweiz-Türkei“ Ziel eines Farb-Anschlags. Das Motto: „Solidarität mit Kurdistan, Solidarität mit Andi!“
Im Jahr 2015 verteidigten die „Volksverteidigungseinheiten“ YPG und „Frauenverteidigungseinheiten“ YPJ die Grenzstadt Kobane siegreich gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS). Seitdem sind die kurdischen autonomen Gebiete immer wieder Angriffsziel türkischer Militär-Offensiven. Zuletzt dauerte die „Operation Olivenzweig“ mehrere Monate an, bei der türkisches Militär versuchte, die Region Efrîn einzunehmen.
Nun hat Erdogan mit einer Neuauflage dieser Militäroffensive gedroht. Es haben bereits erste Drohnen-Angriffe auf die Bevölkerung in Qamişlo gegeben. Gestern fanden die ersten militärischen Aufklärungsflüge über den Kantonen Efrîn und Şehba, dem Zentrum von Kobanê und der weiter östlich gelegenen Ortschaft Şiyox sowie im Norden von Minbic statt.
Die Dörfer Soxanekê, Aqîbe und Bênê in der zum größten Teil besetzten nordwest-syrischen Region Efrîn-Şêrawa wurden außerdem Angriffsziel von Atillerie-Granaten, wie die kurdisch-syrische Nachrichtenagentur ANHA berichtet.
Solidarität mit Kurdistan, Solidarität mit Andi!
In Reaktion auf diese erneuten militärischen Bestrebungen hat ein Farb-Angriff auf die „Kammer für Handel und Industrie Schweiz-Türkei“ (CCIST) in Genf stattgefunden. Die Aktivist:innen gaben der Aktion den Namen „Solidarität mit Kurdistan, Solidarität mit Andi!“ – Andrea S. ist eine Revolutionärin und Sekretärin der „Roten Hilfe International“, die heute in Bellinzona (Schweiz) vor Gericht steht. „In diesem Fall wird ihr vorgeworfen, 2017 an einem Angriff auf die türkische Botschaft in Zürich teilgenommen zu haben, einer Aktion, die aus Solidarität mit Rojava durchgeführt wurde.“
Die Aktivist:innen haben dazu folgende Stellungnahme veröffentlicht:
„Während sich die faschistischen türkischen Streitkräfte an der Grenze zu Rojava versammeln, um einen neuen Angriff auf die Revolution vorzubereiten, setzt dieselbe Armee chemische Waffen gegen unsere GenossInnen der Guerilla in den Bergen von Basur oder Drohnen gegen Zivilisten in Rojava ein. Es ist wieder einmal notwendig, unsere Solidarität mit der revolutionären Bewegung in Kurdistan und der Türkei zu bekunden.
Zu diesem Zweck haben wir die Büros der ‚Industrie- und Handelskammer Schweiz-Türkei‘ (CCIST) in Genf angegriffen. Ziel dieser Gesellschaft ist es, ‚die wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Türkei zu entwickeln, die Aufrechterhaltung der bestehenden Beziehungen zu fördern und freundschaftliche Beziehungen zwischen den Handels- und Industrieunternehmen der beiden Länder zu schaffen.‘
[…] Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz, ihren Unternehmen und der Türkei kommt dem autoritären Regime Erdogans zugute, das mit allen Mitteln bekämpft werden muss. Unsere Solidarität muss nicht nur defensiv, sondern auch offensiv sein, denn der Kampf unserer Genossinnen und Genossen in Kurdistan und der Türkei ist auch der unsere!“