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Freitag, April 26, 2024
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    Dänemark: Keine Corona-Beschränkungen mehr

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    Die Regierung des skandinavischen Landes verkündet die Rückkehr zur Zeit vor der Pandemie. Trotz einer Inzidenz von über 5.000 fallen fast alle Corona-Beschränkungen. Gleichzeitig gehen die Krankenhauseinweisungen wegen Corona zurück.

    Dänemark wird heute als erstes Land der Europäischen Union alle COVID-19-Beschränkungen trotz einer Rekordzahl von Fällen aufheben. Dabei will sich das Land auf seine hohe Impfrate verlassen, um die mildere Omikron-Variante in den Griff zu bekommen.

    Nach einem ersten gescheiterten Versuch im Spätsommer, alle Beschränkungen aufzuheben, wirft das skandinavische Land erneut seine Hygienemasken, COVID-19-Pässe und eingeschränkten Öffnungszeiten für Bars und Restaurants über Bord. Auch Nachtclubs öffnen wieder am Dienstag. Dann endet auch die Beschränkung der Personenanzahl, die in geschlossenen Räumen zusammenkommen darf. Nur einige wenige Einschränkungen für ungeimpfte Reisende aus Nicht-Schengen-Ländern bleiben an den Grenzen des Landes bestehen.

    Die Lockerung erfolgt, obwohl in Dänemark täglich etwa 40.000 bis 50.000 neue COVID-19-Fälle registriert werden, was fast 1 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner:innen des Landes entspricht. „Wir haben eine extrem hohe Durchimpfungsrate bei Erwachsenen mit drei Impfdosen“, begründete die Epidemiologin Lone Simonsen von der Universität Roskilde die Maßnahme gegenüber AFP.

    Mehr als 60% der Dän:innen haben bereits eine dritte Dosis erhalten – einen Monat vor dem Zeitplan der Gesundheitsbehörden -, verglichen mit einem EU-Durchschnitt von knapp 45%. Einschließlich derjenigen, die sich kürzlich mit COVID-19 infiziert haben, schätzen die Gesundheitsbehörden, dass somit 80% der Bevölkerung gegen schwere Formen der Krankheit geschützt sind. „Da Omikron für die Geimpften keine schwere Krankheit darstellt, halten wir es für vernünftig, die Beschränkungen aufzuheben“, sagte Simonsen.

    Unterstützung in der Bevölkerung

    Zwei Jahre nach dem Ausbruch von COVID-19 genießt die dänische Strategie Unterstützung im eigenen Land. In einer am Montag von der Tageszeitung Politiken veröffentlichten Umfrage gaben 64% der befragten Dän:innen an, dass sie Vertrauen in die COVID-19-Politik der Regierung hätten. Diese setzt in Zukunft auf die persönliche Verantwortung der Bevölkerung. Menschen mit Symptomen wird geraten, zuhause zu bleiben.

    Offiziell „empfiehlt“ die dänische Gesundheitsbehörde derzeit, diejenigen, die positiv getestet wurden, vier Tage lang zu isolieren, während Kontaktfälle nicht mehr in Quarantäne müssen. Dabei zeigen sich auch Mediziner:innen und Expert:innen vergleichsweise optimistisch.

    Bei Omikron habe man sich zum ersten Mal entschlossen, eine Durchseuchung in Kauf zu nehmen, so Jens Lundgren, Professor für Infektionskrankheiten: „Wir haben erstmals in der Pandemie eine natürliche Entwicklung einer Virusvariante in der Bevölkerung zugelassen. Alle bisherigen Wellen erreichten ihren Höhepunkt während der Beschränkungen und wurden durch diese gestoppt. Im Fall von Omikron konnte sich die Variante in der gesamten Bevölkerung ungehindert ausbreiten.“

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