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Gegen „Mietenwahnsinn“, Verdrängung und Preisexplosion: Dutzende Aktionen für den „Housing Action Day“ angekündigt

In ganz Europa werden am kommenden Wochenende Menschen in über 40 Städten gegen steigende Mietpreise und Verdrängung unter dem Motto „Housing not Profit“ auf die Straße gehen. Allein in Deutschland sind Demonstrationen und Kundgebungen in 23 Städten angekündigt.

Für den 26. und 27. März sind europaweit Proteste von Mieter:innen angekündigt. Am „Housing Action Day“ wird laut den Organisator:innen gegen „Mietenwahnsinn und Verdrängung“ sowie gegen steigende Energiekosten protestiert.

„Die Stadt als unser Lebensumfeld soll unsere Bedürfnisse wiederspiegeln. Wir brauchen eine Stadt, wo das Glück und das Leben der Vielen mehr zählt als das Streben nach Macht und der Reichtum von Wenigen.“, heißt es in dem Aufruf des „Bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“.

Die Forderungen reichen von Wohnraum für Obdachlose und Geflüchtete über einen Mietschuldenerlass und Mietensenkung hin zur Vergesellschaftung von Wohnungskonzernen und Boden.

„Druck von unten aufbauen“

„Im Sommer haben wir alle massive Nachzahlungen zu erwarten. Vermietende werden das erneut nutzen, um bei Nebenkostenabrechnungen ganz tief in die Trickkiste für Abzocke zu greifen“, heißt es zudem in einer Pressemitteilung des Kölner Bündnisses für den „Housing Action Day“: „Währenddessen bleiben unsere Löhne, Renten und Sozialleistungen weitgehend gleich. Das heißt: mit jedem Tag werden wir ärmer. Das direkte Resultat dieser Politik: Immer mehr Menschen werden aus ihren Vierteln verdrängt oder sind von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffen.“

Die Organisator:innen bemängeln, dass diese Probleme in der Vergangenheit nur wenig interessiert zu haben scheinen. Weder eine dauerhafte Aussetzung von Zwangsräumungen sowie Strom- und Gassperren, noch Zuschüsse zu den Heiz- und Stromkosten seien beschlossen worden. Auch ein Stopp von Mieterhöhungen, Anpassungen der Löhne und Sozialleistungen an die Preisentwicklung und die Schaffung von Wohnungen für Wohnungslose seien bisher nicht vorgenommen worden.

„Hoffnung macht dagegen, dass sich in ganz Deutschland Mieter:innen organisieren, um Druck von unten aufzubauen“, so die Organisator:innen.

Europaweit Aktionen geplant

In Deutschland liegt der Schwerpunkt auf Demonstrationen und Kundgebungen am Samstag, dem 26. März 2022. In 18 Städten sind hier Aktionen geplant. Während in Frankfurt, Hamburg, Köln oder München klassische Demonstrationen stattfinden, ist etwa in Regensburg ein Camp geplant, bei dem mit einer Übernachtungsaktion im Freien Wohnraum für alle gefordert werden soll.

Auch in anderen europäischen Ländern sind Protestaktionen geplant. Im spanischen Madrid ist am Sonntag eine Demonstration vor dem Parlament geplant, im französischen Nantes ein Protestmarsch am Samstag, ebenso im belgischen Brüssel.

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