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Dienstag, November 5, 2024
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    „Stück Scheiße“ – Regierung will 35 Invasions-Jets kaufen, die Atombomben tragen können

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    Die Bundesregierung plant die Beschaffung von 35 US-Jets, die auch amerikanische Atombomben tragen können. Die Maschinen des Typs „F-35“ sind tarnkappenfähig – also zum Eindringen in fremden Luftraum gedacht. Doch es gibt nicht nur Kritik an dem Kauf an sich, sondern auch an dem Produkt. Der ehemalige kommissarische Pentagon-Chef bezeichnete es einst als „Stück Scheiße“.

    Die Bundesregierung geht erste Schritte, das neue Aufrüstungs-„Sonder“-Vermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für neues Militärgerät auszugeben. Das erste geplante Projekt, das bekannt wurde, ist die Beschaffung des F-35-Jets des US-amerikanischen Rüstungskonzerns „Lockheed Martin“. Insgesamt 35 dieser Kampfjets sollen die im rheinland-pfälzischen Büchel stationierten „Tornado“-Kampfjets ersetzen. Damit sollen auch in Zukunft deutsche Pilot:innen die in Büchel lagernden und letzten in Deutschland verbliebenen rund 20 US-Atombomben abwerfen können.

    Der Kampfjet ist mit Tarnkappen-Technologie ausgestattet. Diese Technologie ist nur erforderlich, wenn man aktiv in fremden Luftraum eindringen möchte, also über eine Verteidigung des eigenen Territoriums oder dem von Bündnispartner:innen hinaus will.

    „Ist es für Bundesregierung tatsächlich ein realistisches Szenario, Atombomben auf Kaliningrad, Sankt Petersburg oder Moskau abwerfen zu lassen?“, fragt deshalb die Friedensorganisation „DFG-VK“ in einer Erklärung.

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    US-Luftwaffe sucht bereits nach anderem Modell

    Doch nicht nur bei Friedensbewegten steht der Flieger in der Kritik. So ist nicht nur die Anschaffung des US-Fliegers kostspielig, sondern auch dessen Betrieb. Eine Flugstunde des „F-35“ kostet die US Air Force aktuell 44.000 US-Dollar, obwohl Lockheed Martin seit Jahren eine Reduktion auf 25.000 US-Dollar bis 2025 verspricht. Studien gehen deshalb davon aus, dass auf die Anschaffungskosten nochmal das vierfache an Folgekosten aufaddiert werden kann.

    So dürften zu den schätzungsweise 5 Milliarden Euro Anschaffungskosten für die 35 Jets weitere 20 Milliarden Euro Kosten für die Lebensdauer der Jets kommen. Deutschland würde sich mit dem „F-35“-Kauf also auf viele Jahre enorme Kosten einstellen müssen.

    Auch scheint das amerikanische Militär nicht mehr voll hinter dem Flieger zu stehen, wie der Militäranalyst Alex Hollings bei National Interest schreibt. So würde sich die US-Luftwaffe bereits nach einem günstigeren und weniger fehleranfälligen Modell umsehen, während der F-35 zumindest für Ausnahmefälle weiterhin eingesetzt werden soll. Christoph Miller, kommissarischer Verteidigungsminister unter Donald Trump, nannte den Jet sogar einmal ein „Stück Scheiße“ („piece of shit“).

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