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Samstag, April 20, 2024
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    Asow-Faschisten bekommen Bühne in griechischem Parlament – vom ukrainischen Präsidenten Selenskj

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    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem digitalen Auftritt im griechischen Parlament Kämpfer der faschistischen Asow Regiment vorsprechen lassen. Mehrere Mitglieder des Parlaments verließen danach den Raum.

    Am Donnerstagabend wurde Selenskyj per Videolink dem griechischen Parlament zugeschaltet, um über die Situation in der Ukraine sprechen zu können. Gegen Ende seines Besuchs ließ Selenksyj dann zwei griechisch sprechende Mitglieder der Asow Brigaden sprechen, in dem er mit ihnen seinen Bildschirm teilte. Sie seien in der Region Mariupol stationiert und gehören beide der griechischen Minderheit vor Ort an.

    Das Asow Regiment ist ein faschistische und paramilitärische Kampfeinheit, welche seit deren Entstehung kontinuierlich mit Menschenrechtsverletzungen auffällt. So gingen in letzter Zeit unter anderem Bilder durch die Medien, in denen Asow Kämpfer Roma an Pfähle banden und sie mit Farbe kennzeichneten oder wie linke Aktivist:innen von ihnen gefoltert und ermordet werden.

    Das Regiment Asow ist seit 2014 dem Innenministerium unterstellt und gehört damit offiziell zu der ukrainischen Armee. Sie treten oft mit faschistischen Symbolen wie der „schwarzen Sonne“ oder nazistischen Runenzeichen wie der Wolfsangel auf.

    “Asow-Regiment” und “Gruppe Wagner” – Faschist:innen kämpfen auf beiden Seiten

    Eine Provokation

    Kurz nach dem Erscheinen der beiden Soldaten in der Übertragung, verließen Vertreter von den linken Parteien Mera25 und Syriza aus Protest den Saal, während es von den konservativen Parteien stehende Ovitationen gab. Darunter war auch die regierende Partei Nea Dimokratia, dessen Parteichef Antonis Samaras die Präsenz der Asow-Kämpfer später als großen Fehler bezeichnete.

    Als problematisch wurde ebenfalls angesehen, dass einer der beiden Soldaten vermummt gewesen war, was nicht den Regeln des griechischen Parlaments entspricht.

    Der Botschafter der Ukraine in Griechenlands Hauptstadt Athen reagierte allerdings damit, sich demonstrativ hinter das Asow-Regiment zu stellen und sie als „Stütze der Landesverteidigung“ lobte. Alles andere sei russische Propaganda ließ die Botschaft verlauten.

    Kritik der KKE

    Zuvor hatte sich unter anderem die im Parlament vertretene Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) bereits schriftlich abgemeldet, da sie das Verbot von kommunistischen und sozialistischen Parteien in der Ukraine kritisierten. Weiter wurde es als problematisch angesehen, dass eine Delegation der Partei in der Ukraine zu „unerwünschten Personen“ erklärt wurden, da diese ihre Solidarität mit den verbotenen Parteien zeigen wollten. Der Generalsekretär der KKE betonte jedoch am Donnerstagmorgen erneut seine unmissverständliche Kritik an Russlands Präsidenten Putin, indem er ihn als „reaktionären Imperialisten“ bezeichnete.

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