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Freitag, April 26, 2024
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    Griechenland: Generalstreik gegen Preisexplosion angekündigt

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    Nicht nur in Deutschland explodieren die Preise, sondern in der gesamten Europäischen Union. Zugleich steigen die Löhne nicht im selben Maße, was eine Verarmung insbesondere von Arbeiter:innen zur Folge hat. Für Mittwoch haben deshalb in Griechenland mehrere Gewerkschaften zu einem Generalstreik der Beschäftigten für Lohnanpassungen aufgerufen.

    Die Inflationsrate ist in Griechenland im Februar auf 7,2% gestiegen und erreichte damit den höchsten Stand seit 1997. Diese Preisexplosion ist unter anderem ist auf den sprunghaften Anstieg der Erdgaspreise auf 78% zurückzuführen, während die Strompreise auf 71,4% und die Heizölpreise auf 41,5% gestiegen sind.

    Auch in anderen Bereichen seien die Preise massiv angestiegen, wie die griechische Statistikbehörde berichtet. So gäbe es  Steigerungen um 7,1% bei Nahrungsmitteln und Getränken, von 5,6% bei Bekleidung und Schuhen, und 25,4% bei den Mieten.

    “Die steigenden Preise nehmen die Dimension einer sozialen Krise an. Je mehr die Einkommen schrumpfen und die Schulden steigen, je mehr sich die Rechnungen für Energie, Strom und Erdgas vervielfachen und die Umsätze der Ladenbesitzer dramatisch sinken, desto mehr besteht die Gefahr, dass wir es mit einer sozialen Krise zu tun bekommen, die sogar die schwierigen Momente der ersten Memorandum-Jahre übertreffen wird”, erklärte dazu der Vorsitzende der SYRIZA-Opposition, Alexis Tsipras, Anfang März.

    Die griechische Bevölkerung hatte damals in einem Referendum mehrheitlich gegen die durch die “Troika” (bestehend aus EU-Kommission, EZB und IWF) diktierte Sparpolitik votiert – Tspiras hatte die Abstimmung jedoch übergangen. Davor und danach war es zu heftigen Klassenkämpfen und Zusammenstößen auf der Straße gekommen.

    Generalstreik für Lohnanpassungen

    Gewerkschaften haben nun massive Gegenwehr angekündigt. Wie die Griechenland Zeitung berichtet, ist für Mittwoch dieser Woche ein Generalstreik geplant. Dazu aufgerufen hatte zuerst die Dachgewerkschaft der Angestellten im Privatdienst (GSEE). Nun sind noch die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) sowie die kommunistisch orientierte PAME hinzugestoßen.

    Die Hauptkundgebung soll um 11 Uhr in Athen durchgeführt werden. Zuvor sind mehrere kleinere Protestmärsche auf den Straßen der Hauptstadt geplant. Auch in anderen Städten des Landes werden am Mittwoch Demonstrationen durchgeführt.

    Laut Griechenland Zeitung ist mit einer Blockade des Fährverkehrs sowie Streiks der Fluglotsen zu rechnen. Zudem sollen die Athener U-Bahn und die Straßenbahn in den Depots bleiben. Die Hauptforderungen des Streiks sind eine Anpassung der Löhne an die Preisentwicklungen.

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