Beim staatlichen Bergbau-Konzern „Codelco“ in Chile streikten in der letzten Woche die Arbeiter:innen gegen die angekündigte Schließung einer Gießerei. Die Einigung zwischen Gewerkschaftsführung und Unternehmen ist jedoch wenig vielversprechend.
Am Mittwoch streikten die Arbeiter:innen des chilenischen Staatskonzerns Codelco („Corporación Nacional del Cobre de Chile“) nach Aufruf der Föderation der Kupferarbeiter:innen FTC. Diese ging am Mittwoch von einer Beteiligung von rund 50.000 Kolleg:innen an dem Streik aus.
Dabei wurden sechs Bergbauanlagen des größten Kupferkonzerns der Welt ins Visier genommen. Eine davon war die Gießerei in Ventanas. Deren Schließung war zuvor von der Regierung angekündigt worden, was auch der konkrete Anlass des Streiks war.
Bei den Streikaktionen wurden Straßen blockiert, Pyrotechnik gezündet und 18 Arbeiter:innen verhaftet.
Offizieller Grund für die Schließung war eine Häufung von Schwefeldioxidvergiftungen in der Umgebung der Gießerei. Greenpeace hatte die Region um die Anlage in Ventanas einmal als „Chiles Tschernobyl“ bezeichnet.
Auch die Gewerkschaft war sich dieser Problemlage bewusst und forderte eine Modernisierung des Betriebs im Wert von 54 Millionen US-Dollar.
Bereits am nächsten Tag kam es dann auch zu einer Einigung zwischen den Spitzen von Gewerkschaft und Unternehmen. Ob die Gießerei wirklich erhalten bleibt, wird aus den bisherigen Verlautbarungen bisher allerdings nicht deutlich.
Andre Sougarret, der Interimschef von Codelco, vertröstete die Arbeiter:innen vor allem: Es seien andernorts Umschulungen und Anstellungen auf dem Tisch. Zudem würde die Schließung wohl noch einige Jahre dauern.