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Dienstag, März 19, 2024
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    Arbeitsmarkt: Fachkräftemangel und mehr Beschäftigte beim Staat

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    Von der Gastronomie bis zur Luftfahrtbranche: Aktuell herrschen in zahlreichen Branchen der deutschen Wirtschaft Engpässe aufgrund fehlenden Personals. Eine Analyse des Handelsblatts zeigt nun, wo die fehlenden Arbeitskräfte hingewandert sind.

    Stundenlange Wartezeiten an deutschen Flughäfen, tageweise geschlossene Lokale und überall Schilder, dass nach Personal gesucht wird. Nach Wirtschaftskrise und zwei Jahren Pandemie fehlt es großen Teilen der deutschen Unternehmen derzeit an Arbeitskräften.

    Eine Analyse des Handelsblatts hat die Bewegung von Arbeitskräften zwischen den Branchen nun genauer aufgeschlüsselt.

    Demnach ist schon allein die Zunahme von Jobs nach der Krise ein wichtiger Faktor bei der Entstehung einer Unterversorgung mit Arbeitskräften. Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs hat seit 2020 demnach um 2,1 Prozent zugenommen. Dabei ist auch die Zahl der Beschäftigten in regulären Jobs gestiegen, nämlich um eine Million zwischen März 2020 und April 2021. Die Anzahl an Minijobber:innen ist im selben Zeitraum dagegen um 300.000 zurückgegangen.

    Darüber hinaus ist es zu einer deutlichen Verschiebung von Arbeitskräften von Privatunternehmen in den öffentlichen Sektor gekommen. Der Staat und staatsnahe Branchen hätten zwischen dem Frühjahr 2020 und 2022 Arbeitskräfte „geradezu aufgesaugt“. Dies betrifft vor allem das Gesundheitswesen, die öffentliche Verwaltung, Heime und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht, wo es bis April 2022 zu einer Zunahme von 416.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gekommen sei. Bei IT, Bau und Transport und Logistik betrug der Zuwachs immerhin noch 283.000 Beschäftigungsverhältnisse.

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    Das Plus in staatsnahen Bereichen sei vor allem zu Lasten der Industrie (minus 154.000 im ersten Pandemie-Jahr), des Gastgewerbes (minus 118.000 bzw. 11,1%) und der Personenluftfahrt (minus 7.500 bzw. 14%) gegangen. Diese Zahlen dürften die aktuellen Eindrücke in Restaurants und an Flughäfen bestätigen und erklären. Zudem legen sie nahe, dass nach Krise und Pandemie ein größerer Teil der Arbeiter:innenklasse aus dem Staatshaushalt bezahlt wird. Dieser wiederum speist sich vor allem aus den Löhnen der Arbeiter:innenklasse.

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