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Donnerstag, März 28, 2024
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    Diskussion über Nachfolge des 9-Euro-Tickets

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    Bereits seit einigen Tagen tauchen immer mehr Vorschläge für einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets auf. Eine klare Einigung ist aber noch nicht in Sicht. Politische Initiativen fordern jetzt einen kostenlosen ÖPNV einzuführen.

    Bisher gibt es drei Vorschläge für eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket, das Ende August ausläuft. Die Verbraucherzentrale hat ein 29-Euro Monatsticket vorgeschlagen, während der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein 69-Euro-Monatsticket in den Ring wirft. In Österreich wiederum gibt es ein 365-Euro-Ticket, welches auf hohe Akzeptanz gestoßen ist. Sowohl der Städte- und Gemeindebund, als auch der CSU-Chef Markus Söder sprechen sich für eine Anschlussregelung aus.

    Nicht alle für eine Anschlussregelung

    Der Deutsche Landkreistag ist gegen eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets, egal in welcher Form. Für den Präsidenten des deutschen Landeskreistags Reinhard Sager (CDU) sind die investierten 2,5 Milliarden bereits zu viel, und das obwohl es auf eine hohe Akzeptanz stößt und den ÖPNV für alle zugänglicher macht.

    Er sagt dazu „Damit ist viel staatliches Geld verbrannt worden, das wirkungsvoller hätte in Taktung und Ausstattung investiert werden können.“ Sager unterschlägt bei seiner Argumentation, dass vor kurzen zum Beispiel erst 100 Milliarden für die Bundeswehr ausgegeben wurden, die man auch hier einsetzen könnte. Damit hätte man die Bahn ohne Probleme komplett sanieren können und hätte wahrscheinlich noch Geld übrig gehabt.

    Die verschiedenen Vorschläge für eine Anschlussregelung haben eins gemeinsam: Sie sollen einen einheitlichen Tarif haben und bundesweit gültig sein. So soll der ÖPNV leichter zugänglich und attraktiver gestaltet werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing verweist in der Debatte auf die Haushalte von Bund und Länger „Am Ende muss es natürlich auch in die Haushalte der Länder und des Bundes passen“.

    Chance für kostenlosen Nahverkehr?

    Mit der Einführung des 9-Euro-Tickets hat die Bundesregierung den Mythos, dass der öffentliche Nahverkehr viel Geld kosten muss zum schmelzen gebracht. Diese „Entlastungsmaßnahme“ zeigt das es, wenn politisch gewollt, auch anders geht. Das und die Debatte um ein günstiges Anschlussticket nach dem Auslaufen Ende August bringt auch die Debatte um einen komplett kostenlosen Nahverkehr wieder ins Rollen.

    Verschiedene politische Initiativen greifen diese Debatte auf und fordern nun als konsequenten Anschluss an das 9-Euro-Ticket keine Rückschritte mehr zu machen, sondern dieses unbegrenzt zu verlängern oder gleich zum kostenlosen Nahverkehr über zu gehen.

    So ruft die Föderation klassenkämpferischer Initiativen für den 20. August zu einem bundesweiten Aktionstag für kostenlosen und gut ausgebauten Nahverkehr auf. In ihrem Aufruf heißt es dazu unter anderem: „Nutzen wir die aktuelle Aufmerksamkeit und Debatte rund um die Ticketpreise im Nahverkehr, um unserer Forderung für einen kostenlosen und ausgebauten Nahverkehr Nachdruck zu verleihen!“

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