Das können nur wir selber tun! – Denn weder Bundesregierung noch DGB-Gewerkschaften werden den massiven Preissteigerungen Einhalt gebieten. Während sie mit den profitierenden Großkonzernen gemeinsame Sache machen, müssen wir als Arbeiter:innen auf die eigene Kraft vertrauen. Wenn wir unsere fortlaufende Verarmung aufhalten wollen, müssen wir selbst dafür kämpfen! – Ein Kommentar von Ivan Barker
Wir stehen vor den Regalen im Supermarkt, fahren zur Tankstelle oder holen die nächsten Rechnungen aus dem Briefkasten. Und jedes Mal ein höherer Preis. Waren es nicht letzte Woche noch 30 Cent, letztes Jahr noch 30 Euro weniger? Und nach einem Monat schauen wir auf unseren Lohn und sehen die einzige Zahl, die offenbar niemals größer wird.
Wir, das ist die Arbeiter:innenklasse, und Inflation und Teuerung fressen aktuell das bisschen an Geld auf, das wir jeden Monat für den Verkauf unserer Arbeitskraft bekommen. „Die Löhne dürfen nicht steigen!“, rufen in Anbetracht der Preissteigerung sofort bürgerliche Ökonom:innen, die das Märchen der Lohn-Preis-Spirale erzählen. „Wir entlasten euch!“, ruft die Bundesregierung dann zum Trost, während sie unser Geld nimmt und den Großkonzernen in die Hand drückt. „Wir kämpfen für euch!“, rufen zum Schluss die DGB-Gewerkschaften und stellen Forderungen auf, die niedriger als die Inflation sind. Am gemeinsamen Tisch mit dem Kapital wird sich nur noch nett bedankt, nachdem selbst diese Forderung abgeschwächt und die doppelte Tarifvertragslaufzeit beschlossen wurde. Sie können alle so viel rufen, wie sie wollen: Hinter jeder ihrer Reden steckt die Absicht, die Profite der Kapitalist:innen in Zeiten von Krieg und Krisen bestmöglich zu schützen.
Bürgerliche Ökonom:innen sind Ideolog:innen des Kapitals. Die BRD bleibt der Staat der Monopole VW, RWE, der Schwarz-Gruppe und Co., in deren Interesse jede Regierung arbeitet. Gelbe, sozialpartnerschaftliche Gewerkschaften bleiben in Tarifrunden zahnlos und spielen rechte Hand, wenn es um die Unterdrückung kampfbereiter Arbeiter:innen geht. Die Praxis beweist zur Genüge, auf welcher Seite der Barrikade sie im Klassenkampf stehen. Da helfen weder überschwängliche Reden und Beteuerungen, noch rote Logos, um diese Tatsache zu verschleiern. Wer kein Interesse am Ende der Preisexplosion für die Arbeiter:innenklasse hat, der kann auch nicht lange so tun als ob.
Trotzdem wollen sie, egal ob bürgerliche Berufspolitiker:innen oder Gewerkschaftsfunktionär:innen, uns immer wieder weismachen, wir wären auf sie angewiesen. Sobald wir anfangen, auf unsere eigene Kraft zu vertrauen, werden wir aber schnell merken, dass es diese falschen „Vertreter:innen“ überhaupt nicht braucht. Im Gegensatz zu ihnen haben wir ein ehrliches Interesse am Ende unserer Verarmung, und sobald wir uns zusammenschließen und organisieren, auch die notwendige Macht, um dieses Ziel zu erreichen. Als organisierte Klasse können wir nicht nur höhere Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen erzielen, sondern ebenso den Kapitalismus als Wurzel unserer Ausbeutung und Unterdrückung zerschlagen und eine sozialistische Gesellschaft nach unseren Bedürfnissen aufbauen.
Wenn wir uns also die Frage stellen: „Wer stoppt endlich diese Preisexplosion?“, dann lautet die Antwort: niemand, wenn wir es nicht als Arbeiter:innen tun!