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Samstag, April 20, 2024
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    Acht Prozent Unterrichtsausfall wegen Lehrer:innenmangels

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    Nach den Sommerferien hat das neue Schuljahr vielerorts mit Unterrichtsausfällen begonnen. Der Grund ist der lange beklagte Personalmangel an Lehrkräften. Die Verbände fordern endlich Reformen und auch die Gewerkschaft GEW bekräftigt eine zentrale Forderung, um die Arbeitsbedingungen von Lehrer:innen zu verbessern: Das Streikrecht für verbeamtete Lehrer:innen.

    “Der Mangel an Lehrkräften hat ein dramatisches Niveau erreicht und die Folgen der personellen Unterdeckung an Schulen führen bereits jetzt bundesweit zu Einschränkungen”, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

    Unterrichtsausfälle gibt es im ganzen bundesdeutschen Gebiet. Allerdings gibt es besonders belastete Regionen. In Sachsen Anhalt fallen bereits rund acht Prozent des Unterrichts aus.

    Beckmann spricht vom “Kartenhaus Schule”, das auf unsicherem Fundament stehe und drohe, einzustürzen. Vor allem in der Lehrer:innenausbildung sieht Beckmann mögliche Stellschrauben. Außerdem ist die Bezahlung von Lehrkräften je nach Schulform, an der sie arbeiten, stark unterschiedlich. Diese Lohnunterschiede müssten ausgeglichen werden, um den Lehrberuf an allen Schulformen attraktiver zu gestalten.

    Als Resultat aus einer chronischen Unterfinanzierung rechnet der VBE im kommenden Jahr mit 160.000 fehlenden Lehrkräften. Die Gewerkschaft GEW prangert außerdem die konkreten Arbeitsbedingungen an, die den Lehrberuf durch hohe Belastungen unattraktiv machten. Sie fordert deswegen kleinere Lerngruppen und weniger Pflichtstunden. “Wenn die Politik sagt, dass sie die Arbeitszeit nicht senken könne, weil es zu wenige Lehrkräfte gebe, dann sage ich, dass genau andersherum ein Schuh daraus wird: Mit abschreckenden Arbeitsbedingungen kann man niemanden anlocken”, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem RND.

    Gleichzeitig bekräftigt die GEW eine schon lange bestehende Forderung: Beamt:innen, also auch verbeamtete Lehrer:innen, sollen ein Streikrecht bekommen und in die gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen werden. „Das Beamtentum führt zu einer Ungleichbehandlung pädagogischer und wissenschaftlicher Fachkräfte.“, erklärt die Gewerkschaft nach ihrem Kongress im Juni.

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