In den letzten Monaten lagen die Erzeugerpreise bei teilweise 45% Teuerung. Diese kommt nun auch bei den Endverbraucher:innen an: Im September kletterte der Verbraucherindex erstmals seit 1945 auf 10% Preiserhöhung im Vergleich zum Vorjahr. Extrem fallen die Erhöhungen bei Nahrungsmitteln, Verkehr und Energie aus. Besonders betroffen sind Menschen mit geringen Einkommen.
Im September ist die – offiziell “Inflationsrate” genannte – Teuerungsrate erstmals auf 10% gestiegen. Damit liegt sie auf dem höchsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Inflationsrate hat sich damit nach +7,9% im August 2022 noch einmal sprunghaft erhöht und verweilt seit sieben Monaten oberhalb von 7%.
Bei Produkten, die bei Menschen mit geringem Einkommen große Ausgabenposten sind, steigt die Inflation seit einiger Zeit am stärksten an. Hierzu zählen etwa Nahrungsmittel: Die Preise erhöhten sich hier im September 2022 um 18,7% gegenüber dem Vorjahresmonat und damit stärker als die Gesamtteuerung. Erheblich teurer wurden speziell Speisefette und Speiseöle (+49,0%), sowie Molkereiprodukte und Eier (+29,1%). Auch für Fleisch und Fleischwaren (+19,5%), sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+18,5%) erhöhten sich die Preise für Verbraucher:innen einschneidend.
Die Erzeuger und Händler machen sich hierbei zunutze, dass Teile der Arbeiter:innenklasse, die sich bisher den Einkauf im Bio-Supermarkt leisten konnten, nun in erhöhtem Maße dazu gezwungen sind, auf die Eigenmarken bzw. die günstigeren Lebensmittel ohne Bio-Label oder Discounter zurück zu greifen.
Aber auch die Energiekosten sind weiter stark gestiegen: Die Preise für Energieprodukte lagen im September 2022 um 43,9% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Zudem verteuert der Wegfall des 9-Euro-Tickets das Leben der Menschen in zunehmenden Maße, da die Ausgaben für den ÖPNV im Vergleich zu den Vormonaten wieder um 82,5 Prozent gestiegen sind.