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Montag, Oktober 7, 2024
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    Eintägiger Bahnstreik in Österreich

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    In Österreich stand gestern von 0 Uhr bis 24 Uhr der Bahnverkehr still. Grund sind gescheiterte Tarifverhandlungen.

    Rund 8.000 Verbindungen waren betroffen, in allen Teilen des Personen- und Güterverkehrs, auch Verbindungen nach Deutschland. Zuvor waren Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft “Vida” und den Chef:innen der “Österreichischen Bundesbahn” (ÖBB) gescheitert. „Die Gewerkschaft Vida streikt heute von 0 Uhr bis 24 Uhr. Aus diesem Grund können österreichweit und grenzüberschreitend keine Züge fahren“, kündigte die ÖBB an.

    Gescheiterte Tarifverhandlungen

    Die Gewerkschaft forderte eine Erhöhung der Kollektivvertrags- und Ist-Löhne für die rund 50.000 Bahn-Beschäftigten um rund 400 Euro pro Monat. Die Chef:innen boten allerdings nur 208 Euro mehr pro Monat und eine Einmalzahlung von 1.000 Euro. Angesichts der stetig steigenden Preise von Lebensmitteln, Energie und Co. reichen diese Einmalzahlungen nicht aus und dienen lediglich der Ruhigstellung der Arbeiter:innen. Dennoch stellt der ÖBB-Chef das Angebot als „attraktiv“ dar und vergleicht es mit den schlechten Gehältern in anderen Branchen. Im Vergleich dazu sei das ein „hohes“ Angebot.

    Wie von Streiks der GDL in Deutschland bekannt, versucht man auch in Österreich, die Beschäftigten der Bahn und die Fahrgäste gegeneinander auszuspielen. Der ÖBB-Chef Andreas Matthä meinte etwa: „Ich halte einen Warnstreik von 24 Stunden für nicht verhältnismäßig und bedaure das für unsere Kunden“. Dabei ist klar, dass auch die Kund:innen davon profitieren würden, wenn die Bahn-Arbeiter:innen besser bezahlt werden würden und der Personenverkehr besser finanziert wäre. Das heißt, hier Solidarität zu zeigen und die Bahn-Arbeiter:innen in ihrem Kampf zu unterstützen.

    Die Verhandlungsführer der Gewerkschaft Vida, Gerhard Taucher, kämpft deshalb für einen „nachhaltigen Teuerungsausgleich, der im Zuge der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet.“

    Jedoch sind die Gewerkschaftsführer:innen in Österreich ihren deutschen Kolleg:innen nur allzu ähnlich. So wurden und werden in den letzten Monaten und Tagen verschiedene Lohnverhandlungen in Österreich geführt, welche die linke „Partei der Arbeit“ in einem Aufruf folgendermaßen bewertet: „Trotz gegenteiliger Versprechungen wurden die Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten von den sozialdemokratischen Gewerkschaftsbonzen wieder im Stich gelassen. Ihre ‘Verhandlerinnen’ und ‘Verhandler’ stimmten, wie üblich, Abschlüssen zu, die weit unter der aktuellen Teuerungsrate liegen und somit keine wirkliche Lohnerhöhung, sondern einen Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten – und dies in einer Situation, wo viele lohnabhängige Menschen ohnedies schon Probleme haben, ihre Strom- und Gasrechnung, die Miete oder auch nur anständige Lebensmittel zu bezahlen.“

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