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Donnerstag, November 14, 2024
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    Highway to hell für LKW-Fahrer:innen – Kampf um bessere Arbeitsbedingungen!

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    Es sind die vergessenen Helden der Weihnachtsfeiertage: Menschen die in dieser Zeit ihren Beruf ausüben mussten, während andere die Beine hochlegten. Eine besondere Gruppe hierbei sind die LKW-Fahrer:innen. Aufgrund des Sonn- und Feiertagsverbots parkten die Fahrer:innen zwei Tage lang auf den deutschen Rastplätzen. Ein Kommentar von Stefan Pausitz. 

    Noch immer ist der Fernverkehr auf der Straße unterwegs, statt auf den Schienen. Insgesamt sind im Jahr 2020 74,6% des Güterverkehrs auf die Straße verlagert wurden. Die daraus resultierenden vollen Autobahnen sind für die meisten PKW-Fahrer:innen eher ein Ärgernis. Doch auf LKW-Fahrer:innen haben damit zu kämpfen. Überholverbote auf zweispurigen Autobahnen, wie auf der A14 zwischen Leipzig und Dresden führt auch zu Problemen zwischen leeren und vollbeladenen Lastkraftwagen. So kann beispielsweise der entladene LKW den vollbeladenen schlicht nicht überholen.

    Die damit verbundene pünktliche Lieferung ist in Gefahr. Das führt unweigerlich zu Stress bei den LKW-Fahrer:innen. Mit Stress sinkt auch die Konzentriertheit. Doch die Fahrer:innen dürfen sich keinen Fehler erlauben – so sind die meisten LKWs doch mit GPS-Trackern vom Chef überwacht.

    Highway to hell

    Doch auch außerhalb der Feiertage sind LKW-Fahrer:innen immer wieder ein Thema. Vor allem gegen Abend kann beobachtet werden, wie sich die Rastplätze füllen und die Lastkraftwagen sich bis zum Beginn und Ende der Rastplätze dicht an dicht hinstellen müssen – ein Sicherheitsrisiko. Grund hierfür ist nicht etwas, dass das Essen bei der angrenzenden ARAL-Tankstelle super schmeckt oder die Kolleg:innen an diesen Raststätten sich kennen, sondern, dass es schlicht zu wenig Abstellmöglichkeiten überhaupt gibt.

    Am Ende des Arbeitstages heißt es für die meisten Fahrer:innen, dass sie einen Rastplatz ansteuern müssen. Dort übernachten sie in ihren Fahrerkabinen. Doch auch auf den Rastplätzen kommt es immer wieder zu alltäglichen Problemen, abseits von „Planenschlitzer:innen“. So haben die bewirtschafteten Rastplätze meist Toiletten für die bezahlt werden muss. Während wiederum jede Fünfte unbewirtschafteter Rastplatz beim ADAC-Test mit „mangelhaft“ bzw. „sehr mangehalft“ durchfielen. So haben rund 72% der Toiletten keinen Seifenspender und bei 143 WC-Brillen oder –Schüsseln wurden potentiell gesundheitsgefährdende Keime festgestellt.

    Verbesserungen selbst erkämpfen!

    Die kontinuierlich steigende Güterverkehrsnachfrage führt automatisch zu größeren Nachfragen bei Rastplätzen. Der Staat kann hier seiner Aufgabe nach der Sicherheit auf den Autobahnen nicht nachkommen. So ist eine Vergrößerung oder ein Neubau von Rastplätzen fast unmöglich. Dazu müssten die Eigentümer der bewirtschafteten Felder neben den Autobahnen erneut enteignet bzw. entschädigt werden. Lediglich eine Sanierung von den Raststätten kann sich die BRD vorstellen.

    Bei allem wird eine Sache nicht mitgedacht. Die LKW-Fahrer:innen wollen nicht auf dem Rastplatz bleiben, sondern eben auch an den Weihnachtsfeiertagen mal in die nahgelegene (Klein-)Stadt doch hierzu fehlt schlichtweg ein ÖPNV, der maximal in der Nähe von Gewerbegebieten zu finden ist.

    Die Arbeitsplatzsituation der LKW-Fahrer:innen braucht ein dringendes Umdenken. Neben einem sowieso schon längst ausstehenden europaweiten Mindestlohn benötigt es eine Verringerung der Arbeitsintensität und eine respektvolle Arbeitsumgebung – von den Speditionen über die Fahrerhäuschen bis hin zu den bewirtschafteten oder unbewirtschafteten Rastplätzen.

    • Perspektive-Autor seit 2019. Berichte von der ostdeutschen Provinz bis zur kritischen Infrastruktur. Lebt und arbeitet in Sachsen.

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