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Mittwoch, April 24, 2024
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    Gemüseknappheit in der UK: Umweltministerin rät zu Rüben

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    Britische Supermärkte regulieren derzeit stark den Verkauf von Obst und Gemüse, manche Nahrungsmittel wie Birnen, Äpfel und Salat sind kaum verfügbar. Produzent:innen würden lieber in die profitableren Märkte in Deutschland, Frankreich und die Ukraine liefern.

    Britische Supermärkte haben mit ihren Lieferant:innen häufiger Verträge mit Preisbindung, als es zum Beispiel in Deutschland üblich ist. Darauf führen Ökonom:innen jetzt zurück, dass die Obst- und Gemüseregale vielerorts in der UK leer bleiben. Die größte Supermarktkette Tesco limitierte die Abgabe von Salat pro Einkauf, Aldi und Asda folgten bald. Besonders knapp sind Blattsalat, Gurken, Paprika, aber auch Eier.

    Während in Deutschland Preise für Salat, Tomaten und Gurken teils verdreifacht sind, blieben sie im Vereinigten Königreich recht lange stabil, argumentiert der Politikberater Henry Dimbleby. Infolge dessen verkaufen die Produzent:innen bei Knappheit eher an die deutlich profitableren Märkte in der EU.

    Der Mangel ist vor allem durch eine wetterbedingt schlechte Ernte in Südeuropa und Nordafrika verursacht. Bei bisherigen schlechten Wetterlagen konnte die Versorgung noch über Treibhäuser ersetzt werden. Diese sind jedoch energieintensiv und damit in den vergangenen Monaten so teuer geworden, dass sie z.Zt. kaum betrieben werden. Darüber hinaus erschwere der Brexit den Handel.

    Verschlechterte Versorgung

    Die Lebensmittelpreise im Vereinigten Königreich sind tatsächlich weniger drastisch angestiegen als in Deutschland, aber selbst die Eigenmarken der Supermärkte, deren Angebot sich an einkommensschwache Haushalte richtet, haben die Preise im Schnitt um 20% angehoben. Auch die Arbeiter:innenklasse im Vereinigten Königreich leidet unter dieser “cost of living crisis”, also einer Krise der Lebenshaltungskosten.

    Dass Lebensmittel in Deutschland zu extrem gestiegenen Preisen, in dem UK teils gar nicht mehr verfügbar sind, ist eine unmittelbare Folge profitorientierter Lebensmittelproduktion und -verteilung. Die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln wird an beiden Standorten schlechter. Die britische Umweltministerin rät deswegen, auf lokal produzierte Nahrungsmittel wie Rüben zu setzen, bis die Knappheit ausgestanden sei.

     

     

     

     

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