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Mittwoch, Oktober 16, 2024
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    Gegenoffensive der Ukraine gerät ins Stocken

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    Im imperialistischen Stellvertreterkrieg um die Ukraine haben laut westlichen Angaben die russischen Stellungen die Offensive der ukrainischen Armee vorerst abgewehrt. Beide Seiten hätten hohe Verluste erlitten.

    Seit etwa zwei Wochen läuft die aktive Phase der lange angekündigten Gegenoffensive der ukrainischen Armee. Diese konnte jedoch bislang die russischen Linien nicht durchbrechen. Offizielles Ziel der Offensive ist die Rückeroberung der gesamten russisch besetzten Regionen des derzeitigen ukrainischen Staatsgebiets, inklusive der Krim.

    Entlang der rund 1.000 Kilometer langen Front fanden die heftigsten Kämpfe um die Stadt Bachmut in der südöstlichen Provinz Zaporizhia und um die Provinz Donetsk in der Ostukraine statt. Zu diesem Ergebnis kam zumindest eine Einschätzung des britischen Geheimdienstes.

    Gegenoffensive stockt

    Laut Angaben westlicher Quellen haben beide Seiten bei den Kämpfen schwere Verluste erlitten. Allerdings hätten bislang nur einige wenige kleine Ortschaften von der ukrainischen Armee zurückerobert werden können. So konnten ukrainische Truppen laut Angaben des russischen Statthalters vor Ort beispielsweise die Kleinstadt Piatykhatky einnehmen. Auch ein wichtiges russisches Munitionslager in der Nähe der Hafenstadt Henitschesk wurde laut russischen Angaben durch die Gegenoffensive zerstört.

    Nach Einschätzung von Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer gegenüber t-online liegt der mangelnde Erfolg der Gegenoffensive vor allem an der erfolgreichen Kombination der russischen Luftwaffe mit einer sogenannten “beweglichen Verteidigung” durch kleinere Trupps von Infanterie und Artillerie. Minenfelder und Panzergräben würden ebenfalls genutzt.

    Zudem sei durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms und die Überschwemmungen das dortige Gebiet für die Ukraine militärisch nicht nutzbar. Deswegen könnten ehemals dort stationierte russische Truppen jetzt anderswo die russischen Linien stärken. Auch könne Russland das besetzte Gebiet in der Tiefe verteidigen. Flüsse und Ortschaften würden dabei natürliche Hindernisse für die ukrainische Armee darstellen.

    Schnelle Erfolge bleiben aus – kommt ein festgefahrener Stellungskrieg?

    Auf Seiten der Ukraine habe man sich laut Reisner von der Gegenoffensive schnelle Erfolge erhofft. Dass diese ausblieben, habe viele enttäuscht. Innerhalb der Armee käme es zu ersten Zweifeln an dem bisherigen Einsatzplan. Auf russischer Seite habe die erfolgreiche Verteidigung derweil die Moral im Gegensatz gestärkt. Insbesondere, dass man gelieferte Leopard-Panzer aus deutscher Produktion teilweise erfolgreich abwehren konnte, würde auf russischer Seite gefeiert.

    Nach dem Stocken der Gegenoffensive kam es in den letzten Tagen nur zu kleineren Scharmützeln. Laut Reisner befinden sich beide Seiten in einer operativen Pause, um sich neu aufzustellen. Die Ukraine zieht neue Truppen heran und Russland verstärkt seine Verteidigung. Langfristig sieht der Oberst die Gefahr eines – dem Ersten Weltkrieg ähnelnden – Stellungskriegs, bei dem große Offensiven zwar hohe Verluste, jedoch keine territorialen Gewinne bringen.

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