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Sonntag, April 28, 2024
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    203.000 Soldat:innen sind dem Reservistenverband zu wenig

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    Der “Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V.” (VdRBw) fordert wiederholt eine Vergrößerung der Bundeswehr. Die Wehrbeauftragte Eva Högl zweifelt derweil daran, dass das aktuelle Ziel erreicht werden kann.

    Auf 203.000 Soldat:innen soll laut Bundesregierung die Bundeswehr bis 2031 vergrößert werden. Der Verbandspräsident des Reservistenverbands der Bundeswehr, Patrick Sensburg, hält das für nicht ausreichend. Im ARD-„Morgenmagazin“ sagte er bezüglich der notwendigen Größe der deutschen Armee: „Wir gehen von deutlich mehr aus.“

    Sensburg, der auch CDU-Mitglied ist, will die Landes- und Bündnisverteidigung in den Vordergrund rücken. Auch müsse Deutschland „ausreichend abschreckend“ wirken können. Die Aussetzung der Wehrpflicht bezeichnete er erneut als Fehler.

    Der Reservistenverband organisiert ehemalige Soldat:innen und Unterstützer:innen der Bundeswehr. Teilweise kommen Reservist:innen auch im Rahmen von Bundeswehraktivitäten zum Einsatz.

    Eva Högl (SPD), Wehrbeauftragte des Bundestags, sieht noch größere Hürden bei der Militarisierung: Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte sie, dass es fraglich sei, ob das Ziel der Vergrößerung bis 2031 erreicht werden könne. Es brauche ausreichend Material und moderne Infrastruktur, um Jugendliche vom Dienst überzeugen zu können. Außerdem schlägt sie vor, auch ohne Wehrpflicht künftig alle jungen Menschen eines Jahrgangs zur Musterung einzuladen.

    Högls Parteikollege Johannes Arlt sprach sich gegenüber dem RND hingegen für eine allgemeine Dienstpflicht aus. Im Interview sagt er, dass eine „nennenswerte Anzahl von Reservisten“ zu produzieren die bessere Wahl sei als eine Beibehaltung der Freiwilligenarmee.

    Aktuell gibt es mehr als 180.000 Soldat:innen in der Bundeswehr. Die Diskussion über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht – als „soziale Dienstpflicht“ oder unter anderer Bezeichnung – hat seit Beginn des Kriegs um die Ukraine im Februar 2022 wieder stark angezogen.

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