Seit mehreren Tagen tobt auf Griechenland und in der Umgebung ein schwerer Sturm, wegen dem laut aktuellem Stand bereits 14 Menschen umkamen. Die kommunistisch orientierte Gewerkschaft PAME kritisiert ungenügende Schutzmaßnahmen und ruft zur Selbsthilfe auf.

Seit Dienstag wütet das Sturmtief „Daniel“ in Griechenland und sorgt vor Ort für Extremzustände. Laut Wetterexperten habe es ein solches Unwetter im Land seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben. Im Ortsteil Zagora wurden Rekordniederschläge von 754 Millimetern pro Quadratmeter verzeichnet.

Zahlreiche Häuser und wichtige Autobahnen sind überflutet, das Internet ist beeinträchtigt und Menschen werden vermisst. Auch die angrenzende Türkei und Bulgarien sind von den Unwettern betroffen und verzeichnen ähnliche Zustände. Insgesamt sind etwa 700.000 Menschen von dem Unwetter betroffen.

Vielfältige Ursachen

Die Ursachen für das starke Ausmaß der Regenfälle sind laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) mehrere Faktoren, die zusammenspielen: Einerseits herrscht momentan in Osteuropa eine sogenannte „Omega-Wetterlage. Sie bezeichnet eine stabile Hochdrucklage in Mitteleuropa, die für längere Zeit anhalten kann. Kombiniert mit einer feuchtwarmen Luftmasse führt das Omega-Wetter laut DWD zu solchen Regenströmen, wie sie sich gerade in Griechenland abspielen. Auch wird betont, dass der unnatürliche Klimawandel stark zur Häufung solcher Extremzustände beiträgt.

Maßnahmen gegen das Unwetter

Aufgrund der Intensität des Sturms ist die Feuerwehr in Griechenland permanent im Einsatz. Auf einer Halbinsel gab es bereits mehr als 240 Feuerwehreinsätze, bei denen Menschen aus Autos befreit werden mussten oder Wasser aus Wohnungen gepumpt wurde. Zur Hilfe wurde auch das griechische Militär herangezogen und soll mit Panzerfahrzeugen in abgeschnittene Orte vordringen. Die Regierung versicherte eine finanzielle Unterstützung für diejenigen, die aufgrund des Sturms starke Schäden an ihren Häusern erlitten oder ihe vollständige Zerstörung erfuhren.

Kritik von Gewerkschaftsseite

Neben der verheerenden Zerstörung von Gebäuden, der Angst in der Bevölkerung und dem Tod von beriets über einem Dutzend Menschen führten die Wetterunruhen auch zu politischen Konflikten: Die Regierung wurde unter anderem von der kommunistisch orientierten Gewerkschaft PAME massiv für unzureichende Schutzmaßnahmen kritisiert. In mehreren Städten kam es deswegen zu Protesten, etwa in Larissa. Bei einer Pressekonferenz rief die Gewerkschaften zu Materialspenden auf unter dem Motto „Nur das Volk kann das Volk retten“.


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