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Sonntag, April 28, 2024
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    Immer mehr Wälder werden zerstört

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    Ein neuer Bericht von verschiedenen Verbänden und wissenschaftlichen Organisationen, unter anderem dem WWF, zeigt einen Anstieg der globalen Waldzerstörung im letzten Jahr. Auch die Regierungen sind in der Kritik, die dem Schutz ihrer Wälder nicht nachkommen.

    Auf dem Klimagipfel in Glasgow 2021 verpflichteten sich über 100 Staaten dazu, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen. Entwaldung ist die Zerstörung von Wäldern, um das Land auf andere Weise zu nutzen, zum Beispiel für Landwirtschaft oder Straßenbau. Der nun veröffentlichte Bericht über die globale Lage der Wälder 2022 zeigt, dass dieses Versprechen nicht eingehalten wird und die Zerstörung der Wälder sogar um 4% gestiegen ist – damit 21% über dem erforderlichen Wert liegt, um das Ziel von einem Ende der Entwaldungen bis 2030 einzuhalten.

    Ohne Wälder kein Klimaschutz

    Wälder sind wichtig für das globale Klima, denn sie sind riesige Kohlenstoffspeicher: sie bedecken 30% der Weltoberfläche, speichern aber etwa die Hälfte des gebundenen Kohlenstoffs. Werden die Wälder abgeholzt, wird dieser Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt und trägt damit zur Erderwärmung bei.

    Ein Erhalt der globalen Wälder ist also überfällig, um den Klimawandel nicht noch weiter anzukurbeln. Erin Matson, Mitverfasser des Berichts, sieht die Schuld für die Zerstörung der Wälder auch in einem Versagen der Staaten: “Die Wälder der Welt stecken in der Krise. Es wurden so viele Versprechen gemacht, das Abholzen aufzuhalten und den Schutz der Wälder zu finanzieren. Aber die Chance auf Fortschritt wird jedes Jahr wieder aufgegeben.”

    Auch in Deutschland spielt der Erhalt von Wäldern für die Klimabewegung eine zentrale Rolle. Dies zeigt sich zum Beispiel an Bürgerprotesten und Aktionen rund um den Erhalt des Hambacher Forsts – bedroht durch die Rodungen der RWE AG für den Abbau von Braunkohle – oder der Berliner Wuhlheide, die dem Bau einer Straße weichen sollte.

    Das Muster ist dabei eindeutig: Der deutsche Staat kooperiert mit Unternehmen und schützt die deutschen Wälder nicht. Erfolge rund um den Erhalt von Wäldern sind immer nur durch den Einsatz von besorgten Aktivist:innen und Anwohner:innen erreicht worden.

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